Zwei Zahlen dominierten die Reden von Damian Müller und Markus Ritter an der diesjährigen Generalversammlung der Vereinigung Schweizerischer Futtermittelfarbikanten (VSF). Sowohl der VSF-Präsident als auch der Präsident des Schweizer Bauernverbands wiesen darauf hin, dass es in der Schweiz heute gerade mal 5 Prozent  der Bevölkerung Vegetarier und 0,6 Veganer gebe. Auch in Zukunft würden daher tierische Produkte und somit die Mischfutterbranche wichtig bleiben, zeigt man sich in einer Mitteilung überzeugt.

Zweifel an der Umsetzbarkeit

Während die statuarischen Traktanden schnell und einstimmig erledigt wurden, folgte mit agrarpolitischen Themen schwerfälliger Stoff. Die VSF zweifelt an der Umsetzbarkeit der Pläne des Bundesrats in Sachen Pflichtlagerhaltung und hält das revidierte System für wenig nützlich. Aus Sicht der Vereinigung ist die Umsetzung der vorgeschlagenen Regelungen nicht mit den betrieblichen Abläufen vereinbar, ausserdem fehlten Garantien für die Wirtschaftlichkeit der von den Pflichtlagerhaltenden vorzufinanzierenden Infrastrukturen zur Lagerung.

Radikaler Tierabbau zu schnell

Grenzschutz Guy Parmelin soll für die Getreideproduzenten beim BLW einschreiten Wednesday, 14. December 2022 Im Übrigen sei der vorgesehene radikale Abbau der Tierbestände in einer schweren Mangellage (auf 10 Prozent beim Geflügel und 12 Prozent bei den Schweinen) in der Praxis in diesem Zeitraum kaum vorstellbar. Der Bundesrat geht davon aus, dass für das «geordnete Zurückfahren» der Bestände von Monogastriern in der Schweiz etwa sechs Monate ausreichen würden.

Ebenfalls Thema an der GV waren die Preise, genauer gesagt das System zur Festlegung der Grenzbelastung. Man fordere seit langem eine Anpassung bzw. Dynamisierung. Das System müsse in der Lage sein, schneller und besser auf den sich verändernden Markt zu reagieren.

Gegen den Betriebsausfall abgesichert

Gemeinsam haben laut Mitteilung die UFA AG und die VSG eine «Chômage-Branchenlösung» ausgearbeitet. Dabei handle es sich um eine Art physische Produktionsabsicherung: Die beteiligten Parteien verpflichten sich, bei einem Produktionsausfall durch besondere Ereignisse einander auszuhelfen. So soll die Mischfutterproduktion des Geschädigten nach einem Brand, Elementarereignis, Sabotage oder Ähnlichem übernommen und auf diese Weise die Versorgung der Kunden sichergestellt werden.

Rezepturen bleiben geheim

Bei der Chômage-Branchenlösung geht es darum, von besonderen Ereignissen betroffene Produktionsbetriebe vor Folgeschäden wie Kundenverlust, Qualitätseinbussen, Ertragsausfällen usw. zu schützen. Dabei werden aber, versichert die VSF, die Geheimhaltung von Rezepturen und Kundendaten sowie das Konkurrenzverbot hochgehalten.