Die Holderhof Produkte AG baut eine moderne Mosterei in Sulgen. Gemäss einem Artikel in der Fachzeitschrift «Food aktuell» sollen dort ab diesem Herbst pro Jahr bis zu 15'000 Tonnen Schweizer Äpfel zu Direktsaft vermostet werden.
Das Unternehmen des Landwirts Christof Schenk entwickelte sich in den letzten zwanzig Jahren vom kleinen Holundersirup-Produzenten zum ernst zu nehmenden Player unter den Schweizer Getränkeherstellern. In der Produktion und im Vertrieb sind über 70 Leute beschäftigt.
Bald auch verarbeitete Obst-Produkte
In Sulgen baut zurzeit der Milchhändler Walter Arnold ein neues Gebäude, in dem sich die Holderhof Produkte AG mit einem modernen Fruchtverarbeitungszentrum langjährig einmieten wird, heisst es in «Food aktuell» weiter. Nebst Obst- und Beerensäften sollen mittelfristig auch verarbeitete Produkte wie Apfelmus oder Konfitüre aus Schweizer Rohstoffen hergestellt werden. Der Start erfolge vorerst jedoch mit Most. Im Unterschied zur Ramseier Suisse AG oder zur Mosterei Möhl AG setzt der Holderhof auf die Verarbeitung zu Direktsaft anstatt auf Konzentrat. Die Suche nach Mostobst-Lieferanten läuft bereits.
Die Branche ist nicht einverstanden
Christof Schenk werde seinen Mostobst-Lieferanten mehrjährige Abnahmeverträge zu fixen, aber branchenüblichen Preisen anbieten. Dabei verzichtet er auf die Erhebung des Rückbehalts. Dieser ist dazu da, den Export von überschüssigem Apfelsaftkonzentrat zu stützen.
Die Obstbranche hat wenig Verständnis für ein solches Vorgehen. Denn ohne eine Rückbehalt-Vereinbarung würden die Mostereien bei Grossernten nur so viel Mostobst annehmen, wie sie effektiv brauchen. Der Obstverband sagt gegenüber «Food aktuell» aber auch, dass die Beteiligung am Rückbehaltsystem keine Pflicht sei.