hat seit vergangenem Samstag wieder einen Chäsiladen. Nachdem das Dorf fünf Jahre lang keinen Käsereiladen mehr hatte, haben nun Patrick Misteli und seine Lebenspartnerin Jacqueline Calame im ehemaligen Postgebäude im Dorfzentrum die Land-Chäsi eröffnet. Der Name Land-Chäsi ist in Anlehnung an die Stadt-Chäsi in Solothurn entstanden. Diese wurde einst von Patrick Mistelis Eltern eröffnet und wird mittlerweile von seiner Schwester geführt.

Die Kunden kommen in Scharen

Offenbar haben die Deitingerinnen und Deitinger sehnlichst auf einen neuen Chäsiladen gewartet. Denn die Eröffnung ist ein voller Erfolg gewesen. «Wir sind am Samstag regelrecht überrannt worden.» Dies erklärt ein zufriedener Patrick Misteli diese Woche am Telefon. Das Sortiment der Land-Chäsi umfasst nebst einer grossen Auswahl an Käse auch Brot und Fleisch regionaler Herkunft, Biogemüse angebaut von der Justizvollzugsanstalt Schachen, Riedholz, sowie speziellere Teesorten, Pasta und frisch aufgeschnittene italienische Wurstwaren. Ebenfalls aus Italien stammt zudem Süssgebäck wie Panettone und Cantucci. Corona-bedingt habe am Eröffnungstag leider auf einen Apéro für die Kunden verzichtet werden müssen. Als Alternative konnten von Lieferanten gespendete Produkte als Kundengeschenk zur Eröffnung abgegeben werden, erklärt der Geschäftsführer.

Aufgeben war keine Option

Patrick Misteli und Jacqueline Calame haben Erfahrung in der Führung eines Chäsiladens und mit ebendiesem Sortiment. Denn sie haben vorher den Käsereiladen in Riedholz geführt. Da ihnen jedoch überraschend der Mietvertrag für die Räumlichkeiten in Riedholz per Ende dieses Jahres gekündigt wurde, suchte das Paar eine Alternative. Aufgeben stand nie zur Debatte. Auch den Angestellten zuliebe wollte das Paar weitermachen. Verschiedene Varianten wurden angeschaut, darunter jedoch keine passende Alternative.

Zwei Parteien haben gesucht und sich schliesslich gefunden

Die Betriebsleiter hatte keinen wirklichen Plan B parat und fassten sogar ein Provisorium ins Auge. Doch es kam schlussendlich anders. Denn auf der Suche war auch die Gemeinde Deitingen. Und zwar nach jemandem, der im Dorf wieder einen Chäsiladen eröffnet. Die alte Käserei schloss vor fünf Jahren nach einigen Quereleien ihre Türen. Doch zu Deitingen gehöre einfach ein Chäsiladen, ist der Gemeindepräsident Bruno Eberhard überzeugt. Dies fördert das Stöbern im Internet zutage. Wie Patrick Misteli erklärt, schrieb Eberhard auf der Suche nach neuen Betreibern eines Ladens alle umliegenden Käsereien an. So kam schliesslich der Kontakt mit bekanntem Ausgang zustande. «Manchmal muss es so kommen, wie es eben kommt», erklärt Misteli glücklich.

Von der Post zum Käseladen

Der Umzug und Neuanfang habe zwar schon etwas Mut und auch Geld erfordert. Die Corona-Pandemie habe aber dazu beigetragen, dass von vielen Menschen kleinere Läden beim Einkaufen bevorzugt würden. Daher waren Misteli und Calame guten Mutes. Bis es schlussendlich zum Umzug kam, musste aber so einiges erledigt werden. Um das alte Postgebäude lebensmitteltauglich zu machen, war ein Umbau nötig; Wasserleitungen und auch Strom mussten verlegt werden. Beim Umzug selbst hat das Paar viel Unterstützung erfahren dürfen, wofür sie sehr dankbar sind. So haben etwa Samuel Schildknecht von der Dräckjob GmbH sowie der ehemalige Schulkollege Daniel Füeg tatkräftig beim Umzug mitgeholfen.