Seine jüngste Labelstatistik betitelt der Schweizer Tierschutz STS mit «Tierwohlkrise». Trotz Wachstumsimpulsen für nachhaltigen Konsum in den Pandemiejahren «herrscht in den Kategorien Labelfleisch und -poulet Stillstand», so der STS. Dies sei insofern erstaunlich, als dass der Fleischkonsum 2021 um 2 % zugenommen hat.

Preissensible Konsumenten

Die negative Entwicklung ist laut STS auf mangelndes Interesse der Anbieter und sinkende Nachfrage zurückzuführen. Wie nebenstehende Grafik zeigt, sind sämtliche Tierkategorien von der Abnahme betroffen. «Es scheint, dass die Konsument(innen) in unsicheren Zeiten preissensibler reagieren», so der Erklärungsversuch des STS.

Die Organisation wiederholt in ihrem Bericht die bereits mehrfach geäusserte Kritik am Detailhandel und seiner Führung der Labelsortimente. Diese seien zwar über die Jahre in vorzüglicher Manier aufgebaut worden.

Kommunikation verbessern

Mittlerweile würden die Tierwohl-Label aber zu wenig gefördert. Um den Stillstand zu durchbrechen, habe die ganze Branche mehr Verantwortung zu übernehmen, «vor allem bei der Misere in der Pouletproduktion», so der STS. Stellschrauben sieht er in verbesserter Kommunikation und bei der Sortiments- und Preispolitik.