Nach einem zufriedenstellenden Weihnachtsgeschäft ging die Nachfrage nach Eiern zu Jahresbeginn saisonal bedingt zurück, vermeldet Gallosuisse, die Vereinigung der Schweizer Eierproduzenten, in ihrem Monatsbericht. Im Januar wurden im Detailhandel sogar deutlich weniger Eier gekauft als Anfang des vergangenen Jahres.

Ostern ist spät

Entsprechend der kleinen Nachfrage konnten die Lager nicht abgebaut werden. Kommt hinzu, dass Ostern dieses Jahr sehr spät ist und die Hochsaison für gekochte Eier entsprechend später beginnen wird. Jedoch werden mehr Schweizer Freilandeier zu Eiprodukten verarbeiten und weniger Verarbeitungseier importiert. Das hilft, die Lager abzubauen. Der Absatz von Eiprodukten ist stabil. Grössere Schwankungen bei der Nachfrage, wie in den vergangenen Jahren aufgrund der Pandemie erlebt, bleiben zurzeit aus. Da die Schweizer Produktion weiterhin hoch ist, ist die Versorgung mit Verarbeitungseiern gewährleistet.

Teurere Bioeier

Der Bio-Eiermarkt zeigt sich weiterhin stabil. Die Nachfrage nach Bioeiern ist so gut, dass die gestiegene Produktion mehrheitlich abgesetzt werden kann. In den nächsten Wochen ist mit einer Preiserhöhung zu rechnen, weil das Hühnerfutter teurer geworden ist und die Bioproduzenten entsprechend einen höheren Preis erhalten. Der Richtpreis für Knospe-Eier steigt um 0,8 Rappen und liegt für 2022 bei 47,30 Rappen.

Leichte Überangebote

Mengenmässig reichen auch im Ausland die Eier aus, die Freilandeier werden hingegen knapp. Fast täglich werden neue Vogelgrippe-Fälle gemeldet und in weiten Teilen Europas gilt deshalb für die Legehennen weiterhin die Stallpflicht.

In Deutschland gilt die Regel, dass Eier nach 16 Wochen Stallpflicht nicht mehr als Freilandeier verkauft werden dürfen. Deshalb werden von dort in wenigen Wochen keine Freilandeier mehr erhältlich sein. Umstellungen der Verpackungen wegen der Kennzeichnung «Freilandeier» sind deshalb kurzfristig notwendig, was erneut eine hochkomplexe Situation für die Beteiligten bedeutet.

Ebenfalls in Europa stiegen wegen der schlechten Getreideernten die Preise für Hühnerfutter. Ob die Produzentenpreise entsprechend steigen, ist noch offen.