Mit Geldern aus dem Fonds Regulierung stütze man den Export von 2000 t Rahm und rund 680 t Butter, teilt die Branchenorganisation Milch (BOM) mit. Zusätzliche Mittel kommen den Exporteuren von verarbeiteten Lebensmitteln zugute, damit sie wieder vermehrt Schweizer Rohstoffe einsetzen – v.a. inländische Butter. Für diese Zusatzstützung hat der Vorstand der BOM eine dreimonatige Verlängerung beschlossen.
Richtpreis bei 82 Rp./kg
Die bisherigen Massnahmen würden Wirkung zeigen, so das Fazit: Der hohe Butterberg sei mittlerweile auf unter den Vorjahreswert geschrumpft. Aus diesem Grund sieht die BOM keine weiteren Massnahmen im Bereich Butter- oder Rahmexporte vor. Nach kurzer Diskussion habe der Vorstand zudem entschieden, den Richtpreis für A-Milch im zweiten Quartal 2025 bei 82 Rp./kg zu belassen.
Aus einer Ende Januar veröffentlichten Studie der Uni Bern ging hervor, dass eine Mehrheit der Milchproduzenten mit der Segmentierung unzufrieden ist. Die Studienautor(innen) nannten das Auslaufen der Allgemeinverbindlichkeit für die Branchenregelungen zu Segmentierung, Standardvertrag und Richtpreisen per Ende 2025 als gute Gelegenheit, um das System mit der Basis zu diskutieren.
Die BOM hat gemäss Mitteilung eine Auslegeordnung vorgenommen: «Die Branchenorganisation ist überzeugt, dass das bestehende System zur Stabilisierung im Milchmarkt und zu einer höheren Wertschöpfung auch für Milchproduzenten führt.»
Höhere Produzentenpreise in der Schweiz
Die Segmentierung sei die Antwort der Milchbranche, um im teilliberalisierten Markt mit der EU bestehen zu können, heisst es weiter. Seit sich der Staat aus der Verantwortung für Mengen, Preise und Exporte zurückgezogen hat, habe man die Differenz der Produzentenpreise zwischen dem Inland und der EU auf 20–30 Rappen halten können. Daran hatte der Verband Schweizer Milchproduzenten (SMP) im Zusammenhang mit der Berner Studie auch erinnert und erklärt, man stehe zur Segmentierung. «Ohne Segmentierung wäre der Unterschied tiefer, die Produzenten hätten ein tieferes Einkommen», betont die BOM. Den Delegierten soll ein Antrag zur Verlängerung der Allgemeinverbindlichkeit gestellt werden, um eine Unterwanderung des Systems durch Trittbrettfahrer zu verhindern.
Wichtigster Auslandsmarkt
Der Vorstand hat sich auch mit den Bilateralen III zwischen der Schweiz und der EU befasst, deren Verhandlungen formell abgeschlossen sind. Die EU sei der mit Abstand wichtigste Auslandsmarkt für Schweizer Milchprodukte, «jedes vierte Kilo Milch wird heute exportiert.» Das Interesse an stabilen politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zur EU ist daher gross. Soweit bisher bekannt, werden die Bilateralen III gemäss BOM den Status Quo und die bruchlose Aktualisierung der Bilateralen I und II (Marktzugang und Äquivalenz) absichern. «Sobald die finalen Abkommenstexte vorliegen, wird die Schweizer Milchbranche die Unterlagen umfassend und gemeinsam beurteilen.»
