Etwas besser, aber keineswegs befriedigend seien die Preise für Holz, meinte Lukas Gerig, Betriebsförster bei der regionalen Waldorganisation Wald Seetal Habsburg. Regionale Produkte mit lokalen Abnehmern wie Energieholz oder Nischensortimente hätten zwar eine Preissteigerung erfahren. Bei internationalen Produkten wie Stamm- und Industrieholz mit Grossabnehmer herrsche aber Stagnation, und aufgrund der weltweiten Situation sei eine grosse Zurückhaltung spürbar. Gerade aktuell sei der Markt stark geprägt von Spekulationen und einem boomenden Energieholzmarkt. «Die hohen Preise am Markt sind aber nur zu einem kleinen Anteil bei den Waldeigentümern spürbar.»

Stärkung durch RO

Gerig referierte im Anschluss an die Generalversammlung des Luzerner Verbands für Landtechnik über «Waldnutzung heute – welche Möglichkeiten hat der Landwirt, um unsern Wald wirtschaftlich zu bearbeiten?»

Die hohen Lohn- und Transportkosten sowie kleinen Strukturen im Privatwaldkanton Luzern seien grosse Herausforderungen für eine wirtschaftliche Waldbewirtschaftung. Die Trennung hoheitlicher und betrieblicher Aufgaben und so vom Kanton forcierte Gründung von Regionalorganisationen (RO) habe die Waldeigentümer aber gestärkt. So durch gemeinsame Pflege, Bündelung und Holzvermarktung.

Verfahren je nach Standort

Der Einfluss einzelner Waldeigentümer auf die Preise sei allerdings gering, umso wichtiger seien ein gebündeltes Angebot und bedarfsgerechte Holzsortimente. Eine Herausforderung sei der Umgang mit den regional teils hohen Vorräten im Wald, aber auch die klimatischen Veränderungen, was einen Umbau zu vielfältigeren und stabilen Beständen erfordere. Der aktuelle Mehrbedarf an Holz im Markt könne nur bei besseren Erlösen gedeckt werden.

Optimierungsansätze seien rechtzeitige Planung von Holzschlägen, angepasste Bewirtschaftungsverfahren – «Harvester oder Seilbahnen machen je nach Standort Sinn» –, Bündelung, Lieferverträge und ein professioneller Holzverkauf, dies durch fachliche Unterstützung der Betriebsförster.

Zusammen wirtschaftlicher

Bei Selbstbewirtschaftung im Privatwald sollte enger zusammengearbeitet werden, etwa mit Personal und Ausrüstung, und auch über die Parzellengrenzen hinweg, rät Gerig. Und wo wirtschaftlich sinnvoll, sollten besser effiziente und standortangepasste Holzernteverfahren von Forstunternehmern genutzt werden.

In der Diskussion wurden auch die steigenden Ansprüche der Gesellschaft an den Wald bei nach wie vor geringer Wirtschaftlichkeit für die Waldpflege angesprochen. Die Waldleistungen müssten besser abgegolten werden.