Bereits ist das Jahresende wieder in greifbare Nähe gerückt. Irgendwann zwischen der Weihnachtsbescherung und dem Neujahrskater steht auf den meisten Betrieben eine Inventur an. Doch welchen Wert haben das Heu, die Kartoffeln im Keller oder die Schweine im Stall? Antwort auf fast alle diese Fragen geben die publizierten Richtzahlen von Treuland, dem Treuhandverband Landwirtschaft Schweiz. Diese Werte werden jährlich überarbeitet und festgelegt in Zusammenarbeit zwischen dem Schweizer Bauernverband, Treuland, der eidgenössischen Steuerverwaltung, Agroscope, dem Bundesamt für Landwirtschaft und dem Bundesamt für Statistik.
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Einheitliche Bewertung
Somit sind diese Richtzahlen zur Bewertung des Inventars breit abgestützt und werden in der ganzen Schweiz einheitlich angewendet. Neben einem Richtpreis wird bei vielen Produkten auch eine Preisspanne angegeben, sodass ein gewisser Spielraum für eine Qualitätsbewertung vorhanden ist. Mit einer stichhaltigen Begründung kann bei der Bewertung einzelner Posten von den Richtzahlen abgewichen werden.
Bei der Bewertung der Tierbestände wird auf die aktuellen Preise für Zucht- und Nutzvieh abgestellt. Dabei werden beide Kanäle berücksichtigt, mit einer Gewichtung von 80 % ist jedoch der Schlachtpreis massgeblicher. Bei Mastvieh wird der mutmassliche Markterlös per Ende Jahr geschätzt.
Pflanzenbauliche Vorräte werden nach den jeweiligen Richtpreisen bewertet. Wo dies nicht möglich ist, werden vorsichtige Markterlöse geschätzt.
Schweine sind mehr wert
Entsprechend der aktuellen Marktlage ergeben sich beim Rindvieh durchgehend höhere Richtwerte als im Vorjahr. Eine Ausnahme sind die Mastkälber, die wegen der Absatzschwierigkeiten tiefer bewertet werden. Auch die Schweinebestände erfahren natürlich gegenüber dem Vorjahr eine massive Aufwertung. Sie werden bei der Inventur nach dem aktuellen Gewicht und Schlachtpreis beziehungsweise bei den Jagern nach Wochen bewertet.
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Auch Legehennen haben einen deutlich höheren Richtpreis als noch vor einem Jahr. Aktuell sind Eier sehr gesucht und die Preise entsprechend gestiegen.
Nahezu unverändert sind die Preise gegenüber dem Vorjahr für Futtervorräte, Getreide oder Holzvorräte. Ebenfalls bewertet werden in der Inventur Naturalbezüge durch die Betriebsleiterfamilie oder Angestellte. Diese können auch pauschal oder gemäss Direktvermarktungspreisen berechnet werden.
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