Im vergangenen Jahr wurden in der Schweiz insgesamt 436 400 Tonnen Fleisch konsumiert. Der Fleischabsatz im Detailhandel macht dabei gut die Hälfte aus und blieb im Vergleich zum Vorjahr stabil. Dies ist dem neusten Fleischmarktbericht des Bundes zu entnehmen. Dabei sind 55,5 % des im Detailhandel verkauften Fleisches frisch und 39 % werden der Charcuterie zugerechnet. Produkte mit Fleischanteil wie etwa Pizza und Sandwiches machen nur gut drei Prozent des Fleischkonsums aus, verrät der Marktbericht des Bundesamts für Landwirtschaft (BLW)weiter.
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Am meisten Schwein
Der effektive Frischfleischabsatz im Detailhandel wird im Bericht noch weiter aufgeschlüsselt – nämlich nach Fleischart. Dies ermöglicht im Weiteren auch eine detaillierte Analyse, welche Fleischarten anteilmässig in welchen Produktgruppen verkauft wurden.
Über alle Produktgruppen zusammen bleibt im vergangenen Jahr das Schweinefleisch mit 98 500 Tonnen oder 43,1 Prozent des Fleischabsatzes unangefochtener Spitzenreiter im Schweizer Detailhandel. Auf dem zweiten Rang befindet sich mit 30,9 Prozent des Fleischabsatzes Geflügel, gefolgt von Rindfleisch mit 20,4 Prozent. Im Vergleich dazu sind lediglich 2 Prozent des im Schweizer Detailhandel verkauften Fleisches aus Pferd, Kaninchen, Schaf, Wild oder Ziege.
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Frisches Poulet
Die Vorlieben der Konsumenten variierten im vergangenen Jahr jedoch je nach Produktgruppe: Im Frischfleischbereich wurde mit 46,9 Prozent am meisten Geflügel abgesetzt. Rindfleisch erreicht in dieser Produktgruppe 24,4 Prozent Marktanteil. Beim Schweinefleisch sind es 21,9 Prozent, die frisch verkauft werden. Im Gegensatz dazu dominiert in den Produktgruppen Charcuterie und Konserven klar das Schweinefleisch. Charcuterieprodukte bestanden im Durchschnitt gar zu 74,3 Prozent aus Schweinefleisch, Konserven zu rund 79,3 Prozent. Produkte mit Fleischanteilen waren hingegen ausgeglichen in der Verteilung. So bestanden 33,5 Prozent der Produkte mit Fleischanteilen aus Schweinefleisch, 30,3 Prozent aus Rindfleisch, 29,5 Prozent aus Geflügel und 6 Prozent aus Kalbfleisch.
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Weniger ausser Haus
Für den Ausserhauskonsum liefert die Marktanalyse des BLW keine solch detaillierten Daten. Bekannt ist nur der Anteil Fleisch, der im Ausserhausbereich gegessen wird. Im vergangenen Jahr waren dies 47,6 % des gesamten Fleischkonsums. Während Corona war dieser Wert deutlich auf 43,6 % gesunken und ist in der Zwischenzeit wieder gestiegen. Gegenüber dem vergangenen Jahr ist er nun wieder leicht gesunken. Interessant sind dabei auch die grossen Unterschiede bei den Fleischarten. So isst im Schnitt jeder Schweizer rund 60 g Ziegenfleisch pro Jahr, dies jedoch zu 93 % ausser Haus. Ebenfalls Wild, Schaf, Kaninchen und Pferd wird grossmehrheitlich ausser Haus gegessen. Kalbfleisch hatte im vergangenen Jahr einen Detailhandelsanteil von 42,5 %. Nur bei Geflügel und Schwein wird mehr als die Hälfte im Detailhandel abgesetzt. Vom verfügbaren Schweinefleisch werden nur 42,5 % ausser Haus gegessen.
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Mehr Schwein und Geflügel
Die Marktdaten von Proviande zeigen: Gerade bei Schweinefleisch und Geflügel scheint die Nachfrage im laufenden Jahr gestiegen zu sein. Bis Ende August wurden in der Schweiz 115 087 Tonnen Schweinefleisch verkauft. Das sind 3 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Inlandanteil sinkt damit von 100 Prozent im Vorjahr auf 93 Prozent im laufenden Jahr. Beim Geflügel wurden gar neun Prozent mehr verkauft. So betrug der Verbrauch an Geflügelfleisch von Januar bis August 94 727 Tonnen. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres hatten noch 86 945 Tonnen gereicht, um den Hunger auf Geflügelfleisch zu stillen. Auch hier sank damit der im Inland produzierte Anteil von 66 % im Vorjahr auf 64 % im laufenden Jahr. Weniger gegessen wurde nur Kalbfleisch. Ass die Schweizer Bevölkerung im vergangenen Jahr zwischen Januar und August noch 13 334 Tonnen Kalbfleisch, waren es heuer 28 Tonnen weniger. Der Inlandanteil liegt bei 98,7 Prozent. Wenig Spielraum also, bis zu einem Überangebot. Der Pro-Kopf-Konsum beim Kalbfleisch liegt nur noch bei gut zwei Kilo und hat sich in 20 Jahren fast halbiert.
Zum Vergleich: Schweinefleisch isst jeder Schweizer gut 19 kg. Beim Geflügel sind es gut 14 kg pro Person und Jahr. Insgesamt hat jeder Schweizer im vergangenen Jahr gut 48 kg Fleisch gegessen, leicht weniger als im Vorjahr. Davon wurden 82,9 % im Inland produziert. Damit wurden pro Kopf gut 8 kg Fleisch importiert.