Leichter Rückgang bei der Milchleistung, aber im nationalen Vergleich nach wie vor gut positioniert: So lässt sich die Bilanz von Holstein Aargau für 2023 kurz zusammenfassen. Thomas Ender leitete erstmals die Delegiertenversammlung. Obwohl ihn zahlreiche Entwicklungen nachdenklich stimmen, plädierte er für Optimismus.
Zuchtfortschritte bei Fitnessmerkmalen
Er begründete dies rassenspezifisch: «Mit der Holsteinkuh im Stall sind wir bestens für künftige Herausforderungen gerüstet.» Zwar stagniere die Milchleistung derzeit, aber dank Fortschritten bei der Eutergesundheit, Fruchtbarkeit und Stoffwechselstabilität würden die Gesundheitskosten sinken. Funktionelle Merkmale hätten sich in den vergangenen Jahren stark verbessert und würden helfen, noch rentabler Milch zu produzieren.
Aargauer liegen über dem Schweizer Durchschnitt
Geschäftsführer Rainer Saner informierte über die Leistungsentwicklung. Die Anzahl Herdebuchtiere nahm um 37 auf 5478 Tiere ab. Die Milchleistung ging auf 9642 kg (–24 kg) zurück. Allerdings liegen die Aargauer sowohl bei der Milchleistung wie bei den Inhaltsstoffen über den Schweizer Durchschnittswerten. Bei den Kantonalsektionen schwingt nach wie vor Habsburg mit 10 652 kg klar obenaus. Damit liegt sie auch an der Spitze von schweizweit lediglich fünf HB-Vereinen, die mehr als 10 000 kg erreichen.
Milan Schenkel zum Aargauer Holsteinzüchters gekürt
Milan Schenkel aus Bergdietikon wurde an der DV zum Aargauer Holsteinzüchters des Jahres gekürt. In die Bewertung fliessen acht Kriterien aus den Bereichen Milchleistung und -qualität, Exterieur sowie Zuchtwerte ein. Faneur Flora, die Aargauer Kuh mit der höchsten Lebensleistung (146'870 kg) steht im Stall von Andreas Kaufmann, Sins. Mit 3,82 % Fett und 3,62 % Eiweiss hatte Glen Mega von Heinz Meier, Kyburg, bei den Inhaltsstoffen die Nase vorn. Mit ihrer Lebensleistung von 140'585 kg Milch kommt sie auf eindrückliche 10'461 kg Fett und Eiweiss.
Grosserfolg der ALA in Lenzburg
Vizepräsidentin Colette Basler vertrat den BVA an der Versammlung. Sie verwies auf den Grosserfolg der ALA in Lenzburg. «Wir haben genau die Leute angezogen, die wir wollten, nämlich Familien.» Angesichts der zunehmenden Entfremdung zwischen Landwirtschaft und Bevölkerung werde der Aufklärungsbedarf immer grösser. Dies gelte auch im Hinblick auf die Abstimmung zur Biodiversitäts-Initiative.