Gut Ding will Weile haben. Dies gilt auch für die neu gegründete Bewässerungsgenossenschaft «Forspitz Flaach». Zu Beginn des Planungsprozesses 2009 wurden verschiedene Varianten geprüft. Ein erstes Vorprojekt, welches mit rund 200 ha ein Grossteil des Meliorations-Perimeters umfasste, wurde aber im Juni 2013 von den beteiligten Grundeigentümern und Bewirtschaftern vornehmlich aus Kostengründen abgelehnt. In der Folge wurde es flächenmässig deutlich abgespeckt.
Perimeter von 75 Hektaren
Nach umfangreichen Vorabklärungen, Spezialuntersuchungen und Zwischenbesprechungen zeichnete sich eine Einigung ab. Dabei bildet die neue Pumpstation beim Forspitz, direkt neben dem Entwässerungspumpwerk, das Herzstück. Damit war gewährleistet, dass die notwendige Stromversorgung vor Ort vorhanden ist.
Das für die Bewässerung benötigte Rheinwasser wird mittels einer 18 m langen Leitung im freien Fluss unter dem Hochwasserdamm durch zum Pumpschacht geführt. Der Schacht ist 5 m tief. Darin befinden sich zwei 140 kW starke Elektro-Tauchpumpen mit einer maximalen Förderleistung von je 1653 Liter pro Minute. Damit können maximal 3300 Liter Wasser pro Minute gefördert werden.
Gesamthaft erstreckt sich der Bewässerungs-Perimeter auf etwas mehr als 75 ha, welche sich auf zwölf Grundeigentümer verteilen. Das Projekt wurde im Rahmen der Gesamtmelioration realisiert und finanziert. 2017 konnte die Anlage in Betrieb genommen werden. Die Kosten betrugen 1,115 Mio Franken.
Geregelte Bewässerungszeiten
Um den Betrieb aus der Gesamtmelioration Flaacherfeld herauszulösen und zu verselbständigen wurde kürzlich die Bewässerungsgenossenschaft «Forspitz Flaach» gegründet. Sie wird im gemeinsamen Eigentum von den direkt beteiligten Grundeigentümern getragen. Entsprechend dem genehmigten Betriebsreglement können bis zu fünf Rollomate gleichzeitig betrieben werden. Sofern genügend Wasserkapazität vorhanden ist, können auch Flächen ausserhalb des Perimeters bewässert werden.
Die Wassernutzung wird streng geregelt. Das Bewässern darf nur auf bewässerungswürdigen Kulturen erfolgen. Die Erfassung der Wassermengen hat zwingend mit einer Wasseruhr zu erfolgen. Die Finanzierung erfolgt einerseits über einen jährlichen Grundbeitrag sowie über den Wasserpreis pro bezogene Wassermenge der Mitglieder im Einzugsgebiet oder aus dem Wasserpreis für Drittbezüger ausserhalb des Perimeters.
Die Mitglieder wählten Ernst Bachmann als Präsident, Pascal Müller als Betriebswart und Raphael Würth als weiteres Vorstandsmitglied. Die Revisoren sind Eva Keller-Frauenfelder und Boris Brandenberger.
