Daniel Weber freut sich auf mehr freie Zeit. Er ist als Präsident der Landwirtschaftlichen Organisation Seeland (LOS) zurückgetreten. Als Nachfolgerin wurde am Dienstagabend im bernischen Ins Fabienne Wyder, bisherige Vizepräsidentin aus Büren a. A., BE mit Applaus gewählt. «Ich freue mich auf die Herausforderung», erklärte sie, bevor sie Daniel Weber die Ehrenmitgliedschaft verlieh.
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Marti geht und bleibt doch
Daneben gab es weitere Wechsel zu vermelden. Der langjährige Beisitzer Heinz Siegenthaler trat aus dem Vorstand aus, ebenso Hans-Rudolf Kneubühl. Aurelia Marti trat zwar als Vertreterin der Seeländer Bäuerinnen zurück, dennoch wird sie dem LOS-Vorstand erhalten bleiben. Aufgrund ihrer Tätigkeit als Geschäftsführerin der Pro Agricultura Seeland (PAC) schlug der Vorstand vor, Marti als PAC-Vertreterin in den Vorstand zu wählen, um den guten Draht zur PAC behalten zu können. Als neue Vertreterin der Seeländer Bäuerinnen wurde Nicole Kramer aus Bühl BE vorgeschlagen. Beide Frauen wurden aus gesundheitlichen Gründen in ihrer Abwesenheit gewählt. Fabian Feissli aus Ins wird beim Berner Bauernverband (BEBV) neuer Präsident der Fachkommission Raumplanung. Er wurde daher in den LOS-Vorstand gewählt, um ebenfalls einen guten Draht zu dieser Fachkommission halten zu können, betonte Daniel Weber.
Der Jahresbeitrag wird angepasst
Seit Jahren liegt der Jahresbeitrag bei 30 Franken. Auch seit mehreren Jahren schreibt die LOS jährlich rund 10 000 Franken Minus. So auch beim Vereinsjahr 2023, das mit einem Minus von 10 457 Franken schloss. Das Budget 2024 sieht ein weiteres Defizit von 14180 Franken vor. Darin enthalten ist auch die Neugestaltung der Website. Bei einem momentanen Eigenkapital von 74 950 Franken ist das neuerliche Defizit der Jahresrechnung noch zu verschmerzen. Dennoch sah der Vorstand handlungsbedarf und schlug eine Erhöhung des Mitgliederbeitrages ab dem Jahr 2025 um 20 Franken auf 50 Franken vor. Die Versammlung hat diesen Vorschlag einstimmig angenommen. Durch die frühzeitige Erhöhung des Beitrages bereits jetzt, sei es möglich, die nächste Jahresrechnung gleichzeitig mit der Einladung zur Jahresversammlung zu versenden und so Ressourcen zu sparen, lautete die Begründung des Vorstands.
Der Lead muss bei der Basis sein
Daniel Weber erklärte an seiner letzten Vesammlung als Präsident, warum sich der LOS-Vorstand zurückhaltend bei den Bauernprotesten gezeigt hat. Man habe schlicht nicht gewusst, was dabei rauskommt und wie sich diese Proteste entwickeln, erklärte er. Er selbst war dann Gast bei der Kundgebung in Kerzers FR und zeigte sich sichtlich beeindruckt. «Sowas ist eine gute Sache, aber es muss friedlich ablaufen», betonte Weber. Und weiter: «Wir helfen bei solchen Aktionen, aber wir wollen nicht den Lead haben.» Schliesslich soll es nicht wie so oft heissen: «Die Bauernlobby macht.» Diese Aktionen des friedlichen Bauerprotests seien aus der Basis entstanden und das sei gut so. Jürg Iseli, Präsident des Berner Bauernverbands, sieht das genauso. «Dieser Weckruf ist genau das richtige für Preisverhandlungen», betonte er. Und: «Wir müssen den Druck aus der Basis aufrechterhalten und die nötigen Kompetenzen denen geben, die bei den Preisverhandlungen mitsprechen können.»
Aktiv werden bei Mitwirkungsverfahren
Beim Thema Mitwirkungsverfahren forderte Daniel Weber die Bauern auf, sich zu melden. «Kommt auf uns zu, wenn in eurer Gemeinde ein Mitwirkungsverfahren läuft, damit wir unterstützen können. Wir wissen nicht wo, was läuft.» Es sei wichtig, dass jeder den Amtsanzeiger liest, um informiert zu sein.
Alle sind wegen der Biodiversitätsinitiative gefordert
Nachdem Jürg Iseli seinen Dank für die geleistete Arbeit durch Daniel Weber aussprach, kam er auf die Mitgliederbeiträge des BEBV zu sprechen. Noch immer würden 25 Prozent der Bauernfamilien diesen Beitrag nicht bezahlen. Auch nicht die Flächenbeiträge, die der BEBV für jeden Betrieb an den Schweizer Bauernverband (SBV) überweisen muss. Er erinnerte daran, dass die Lobby, die Gemeinschaft und der Zusammenhalt wichtig seien. Zusammenstehen forderte auch Gaby Mumenthaler vom BEBV. Sie erklärte kurz, worum es bei der anstehenden Biodiversitätsinitiative geht, über die im September abgestummen wird. Zwar sei von dieser Initiative nicht nur die Landwirtschaft stark betroffen. Dennoch müsse bis zum Abstimmungssonntag breitflächig mobilisiert werden. Daniel Weber zeigte anhand eines persönlichen Beispiels auf, dass es wichtig sei, bei der Bevölkerung Betroffenheit zu schaffen. «Dann haben wir die Leute auf der richtigen Seite», betonte er.
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Geehrte Berufsleute mit höherem Berufsabschluss
Die LOS ehrte auch heuer alle Berufsleute die im Vorjahr einen höheren Berufsabschluss gemacht haben. E sind dies:
Betriebsleiter/in Landwirtschaft
Manuela Rita Frutig, Suberg
Adrian Moser, Grossaffoltern
Simon Muster, Detligen
David Peter, Aarberg
Raphael Pitt, Gampelen
Kai von Gunten, Rapperswil
Raphael Zwicky, Gropssaffoltern
Meisterlandwirte
Lukas Fankhauser Seedorf
Fabian Messerli, Detligen
Adrian Zingg, Diessbach bei Büren
Thomas Ryser, Wengi bei Büren
Agrotechniker
Lars Wälchli, Schüpfen
Simon Kopp, Dotzigen
Bäuerinnen mit Fachausweis
Nicole Clémençon, Ferenbalm
Ramona Gnägi, Schüpfen
Anna-Barbara Krähenbühl, Diessbach bei Büren
Livia Schaad, Worben
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