Der emotionale Abschied von Urs Schneider hat sicher nicht nur mich an der Delegiertenversammlung des Schweizerischen Bauernverband (SBV) von letzter Woche tief bewegt. Diese würdige Verdankung war mehr als verdient und ein perfekter Übergang zum Grusswort von Albert Rösti.
Mit spürbarer Leidenschaft dabei
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Urs Schneider geht in Pension
«Es ärgert mich, wenn Fortschritte nicht gewürdigt werden»
Es muss gut 25 Jahre her sein, als ich mit unserem Landfrauenverein meinen ersten Bäuerinnentag in Frauenfeld besuchte. Urs Schneider in Thurgauer Tracht hielt auf der Kanzel der grossen Kirche eine flammende Rede. Worüber uns der damalige Bauernsekretär erzählte, selbst ein Thurgauer, weiss ich nicht mehr. In Erinnerung ist mir aber geblieben, wie fasziniert ich von dieser spürbaren Leidenschaft und dem Herzblut war. In den folgenden Jahren sind wir uns im kleinen Thurgau immer wieder begegnet und haben uns ausgetauscht.
Nun hatte ich das Glück, in den letzten Jahren immer wieder mit Urs Schneider zusammenzuarbeiten. Ich kenne wirklich niemanden, der sich so selbstlos für uns Bauernfamilien einsetzte. Und ich bin überzeugt, dass er dies auch in den nächsten Jahren wo immer möglich tun wird. Urs Schneider hatte immer ein offenes Ohr für uns Vorstandsmitglieder und stand uns wo immer nötig zur Seite. Klar, seine scharfsinnigen Analysen zur Trinkwasser-Initiative hörte ich gefühlt zwanzigmal und konnte sie bald auswendig mitkommentieren. Aber auch bei der x. Präsentation konnte Urs die Zuhörer mit seiner Energie fesseln und in seinen Bann ziehen.
Werbung für den Thurgau
Die letzten Jahre vor seiner Pension nutzte Urs Schneider jede Möglichkeit, um Workshops, Versammlungen und anderes in den Thurgau zu holen. So durfte ich im Sommer der ganzen Belegschaft des SBV in der Kartause Ittingen ein Grusswort des Verbands Thurgauer Landwirtschaft (VTL) überbringen. Natürlich waren auch diese Anlässe nach Urs Schneiders Manier gut durchgetaktet, um den Besuchern so viel wie möglich vom Thurgau zu zeigen. Mit der gleichen Leidenschaft, wie Urs für die Anliegen der Bauernfamilien kämpfte, machte er Werbung für den Thurgau. Einen besseren Werbebotschafter kann sich Thurgau Tourismus nicht vorstellen. So wurde er im November zu Recht von der «Thurgauer Zeitung» zu einer der wichtigsten 100 Persönlichkeiten in unserem Kanton ausgezeichnet. Auch da sind die vielen gewonnen Abstimmungen und Wahlen nicht vergessen gegangen.
Lieber Urs, im Namen aller Thurgauer Bauernfamilien danke ich dir für deinen Einsatz für uns! Dein ganzes Berufsleben hast du dich unserer Anliegen angenommen! Ich wünsche dir, dass du jetzt deinen Ruhestand mit deiner Frau Irene, deinen Kindern und Enkeln geniessen kannst, und freue mich, dich bald wieder zusehen! Und auch für dich: Bon vent!
Zur Person
Maja Grunder aus Oberneunforn ist Präsidentin des Verbands Thurgauer Landwirtschaft (VTL) und schreibt regelmässig für die Rubrik «Arena» im Regionalteil Ostschweiz/Zürich der BauernZeitung.
