«Wir rechnen in den nächsten Tagen bereits mit der Anlieferung der ersten Extensogerste, wenn das Wetter so bleibt», sagt Anton Küng, Geschäftsführer des Getreidecenters Freiamt.
Effiziente Annahmestelle
Die Landwirte können sich in Villmergen auf eine neu erstellte Annahmestelle freuen, störende Vordächer und Gosse wurden abgebrochen, um das Manövrieren zu erleichtern und Unfallgefahren zu vermeiden. Bis 35 Kubikmeter können dort gekippt werden, das verkürzt die Abladezeiten und erspart den Produzentinnen Kosten. Denn gemäss Anton Küng würden vermehrt Lohnunternehmer das Erntegut anliefern und die Transportmittel generell immer voluminöser.
Dass die Betriebe und ihre Flächen grösser werden, erleichtert dem Getreidecenter die Arbeit. Die ist allerdings unter dem Strich viel komplexer geworden, weil die Vielfalt an Kulturen und Produktionsarten auf den Aargauer Äckern enorm gestiegen ist. Das bedingt viel mehr Aufwand bei der Planung, Annahme und Lagerung. «Vor zwanzig Jahren haben wir 22 Artikel angenommen, im Vorjahr waren es 57», informiert Anton Küng über die veränderten Strukturen. Allein Braugerste sei in drei Varianten abgeliefert worden.
IP-Anteil steigt
Der Anteil an IP-Suisse-Getreide steigt gemäss Anton Küng, ebenso der herbizidfreie Anbau mit einem Anteil von rund einem Sechstel. «Im vergangenen Jahr hat das gut gepasst, heuer sieht man je nach Standort und Boden grössere Unterschiede zwischen den verschiedenen Produktionsverfahren», kommentiert er die stehenden Kulturen. Auch gebe es teilweise deutliche Sortenunterschiede.
Küng hofft, dass der Markt Schritt hält mit der Label-Produktion. In Villmergen sei die Ernte 2022 weg und das Lager parat für neues Getreide, aber das sei nicht überall so.
Gute Saison 2022
Erst vor einer Woche hatte das Getreidecenter die Saison 2022 mit der Generalversammlung abgeschlossen. Dort legte der Geschäftsführer Zahlen zu einer Ernte mit guter Qualität und Erträgen vor. Auch die Erfolgsrechnung präsentierte sich trotz Investitionen erfreulich.
«Mit einer kleinen Mannschaft sind wir sehr effizient», kommentiert Anton Küng das Pensum des Getreidecenters. Rund 25 000 Tonnen Getreide und Ölsaaten wurden im vergangenen Jahr in Villmergen angeliefert.
Gut die Hälfte davon stammte aus konventionellem Anbau, Bio machte gut 20 Prozent aus und IP-Suisse 25 Prozent.