Abo Rückzahlung Übergangsbeiträge Der Kanton Bern kann nicht rechnen und fordert Übergangsbeiträge zurück Wednesday, 26. October 2022 Kindern wird beigebracht, sich nach einem Fehler bei den Betroffenen ehrlich zu entschuldigen. Etwas, das der Kanton Bern nicht beherrscht. Er hat grobe Fehler beim Berechnen von Übergangsbeiträgen gemacht und dies erst nach drei Jahren gemerkt. Als Folge sollen nun zahlreiche Bauernfamilien zu viel erhaltenes Geld zurückbezahlen. Geld, das vielleicht bereits für Investitionen eingesetzt wurde.

Menschen machen Fehler

Dass ein Kanton solch grobe Fehler beim Berechnen der Direktzahlungen, genauer gesagt bei den Übergangsbeiträgen, macht, kommt zwar selten vor. Das Beispiel Bern zeigt auf, dass bei der Verwaltung Menschen arbeiten, die eben auch mal Fehler machen. Der vorliegende Fehler ist aber um einiges peinlicher und hat weitreichendere Auswirkungen als Fehler andernorts.

Eine aufrichtige Entschuldigung und das Einsehen des Fehlers lassen diesen oft nur noch halb so schlimm erscheinen, das ­Miteinander wird wieder vereinfacht. Der Kanton Bern respektive die Abteilung Direkt­zahlungen täte nun gut daran, sich dies rasch zu Herzen zu nehmen.

Das Gericht entscheidet

Ob die Rückforderungen aber wirklich rechtens sind und die Beträge zurückbezahlt werden müssen, werden die Gerichte zu entscheiden haben. Dies allerdings nur, wenn die Bauernfamilien aktiv werden und eine Einsprache gegen die erhaltene Widerrufsverfügung machen. Einmal mehr ist es das «Opfer», das einen Mehraufwand in Kauf nehmen muss, um sich zu wehren. Die ganze Angelegenheit ist eine Schande für den Agrar­kanton Bern.