Nach der schriftlichen GV vom vergangenen Jahr konnten sich die Schwyzer Bäuerinnen endlich wieder vor Ort treffen. Die Markthalle war gut gefüllt und die Stimmung ausgelassen. Die Bäuerinnen, die 2020 eigentlich ihr 75-jähriges Bestehen feierten, hatten grossen Nachholbedarf. Aufgetrumpft wurde mit lüpfiger musikalischer Unterhaltung, liebevoller, selbst gemachter Dekoration und einem Schnitzmesser als Gastgeschenk für alle Anwesenden.
Amüsante Rede
Die abtretende Präsidentin, Alice Gwerder, startete mit einer unterhaltsamen und amüsanten Begrüssung. Bezogen auf die Eventlocation «Markthalle» wusste sie so einiges über die verschiedensten Märkte zu berichten. Vom Absatzmarkt über den «Alpchäsmärcht» bis hin zum Stierenmarkt war alles mit dabei.
Die sympathische Bäuerin führte souverän durch die Traktanden und bewies mit heiteren Zwischenkommentaren immer wieder Humor. So erklärte sie, dass sie wohl noch nie so viel Post erhalten habe, wie im Februar 2021, als die GV schriftlich stattfand. «Auch der Postbote hat sich wohl ein bisschen gewundert ob dieser Briefflut», erzählte Gwerder lachend. Sie bedankte sich für die hohe Stimmbeteiligung trotz den widrigen Umständen.
Neue Besetzung
Neben Alice Gwerder wurde auch Priska Abegg verabschiedet. Beide Frauen hielten der Schwyzer Bäuerinnenvereinigung zehn Jahre lang ihre Treue. Neu in den Vorstand wurden Luzia Dettling aus Lauerz und Regula Föhn aus Muotathal gewählt. Die Nachfolge von Gwerder tritt Edith Camenzind aus Gersau an. Die bisherige Kassierin der Schwyzer Bäuerinnenvereinigung wurde ohne Gegenstimmen zur neuen Präsidentin gewählt. Camenzind übernahm sogleich das Ruder und verabschiedete mit lobenden und emotionalen Worten ihre Vorgängerin.
Präsenz auf Social Media
Da Alice Gwerder auch während der Pandemie einiges für die Vereinigung geleistet hat, wurde sie auch in Anerkennung ihrer langjährigen und wertvollen Arbeit als Präsidentin und Vorstandsmitglied zur Ehrenpräsidentin ernannt. Besonders hervorzuheben sei, dass die innovative Landwirtin die Schwyzer Bäuerinnen vor allem in den Sozialen Medien sichtbar gemacht hat. So haben die Bäuerinnen seit 2021 neben einem Instagram- und Facebook-Konto auch einen Youtube-Kanal. Dort findet man die Jerusalema-Challenge «Wir tanzen für unsere Existenzen» in Bezug auf die Pflanzenschutz-Initiativen vom vergangenen Jahr. Auch diese Aktion wurde von Alice Gwerder organisiert, sogar choreografiert. Das Video der Bäuerinnen konnte bisher 78'000 Klicks verbuchen.
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Überraschung gelungen
Für ihren grossen Einsatz erhielt Alice Gwerder nicht nur lobende Worte, sondern wurde auch grosszügig beschenkt. So erhielt sie neben Präsentkörben eine eigene, für sie geschnitzte Sitzbank. Diese stand bereits während den Vorbereitungen mit Wolldecken bedeckt auf der Bühne und war der abtretenden Präsidentin ein Dorn im Auge. «Immer wieder ermahnte Alice, dass die Wolldecken doch weg müssten», erzählte ihre Nachfolgerin Edith Camenzind belustigt. Nur schwer konnten ihre Kolleginnen sie davon abhalten, die Überraschung frühzeitig zu entdecken.[IMG 2]
Die letzte Sorge der ehemaligen Präsidentin war dann: «Wie kommt die Bank bloss ins Muotathal?»
