Über zehn Tonnen selbst hergestellte Fonduemischungen gehen pro Saison an die Kundschaft. Darunter befindet sich die selbst hergestellte Mischung aus der Käserei Amsoldingen. Die Chäsi ist gut verankert im Dorf und in den umliegenden Gemeinden. Die elf Landwirte liefern ihre Milch mit hervorragender Qualität für die Käseproduktion.
Dreissig Sorten
«Wir sind stolz auf unsere Eigenprodukte», sagt Beat Kipfer, der nun schon seit einem Vierteljahrhundert den Käsereibetrieb leitet. Vielfältig sind denn auch die Angebote. «Besonders beliebt ist unser Amsoldinger Joghurt, das wir in dreissig verschiedenen Sorten herstellen», sagt Kipfer weiter. Blickt man auf das Käsesortiment, so gibt es das «Stockhornmutschli» oder den «Amsoldinger Halbhartkäse» als Spezialitäten. Vom Mutschli werden wöchentlich etwa 1000 Stück hergestellt, die Käsevielfalt besteht aus 15 verschiedenen Sorten.
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Seit über 200 Jahren
1823 gründeten die Landwirte im Waschhaus des Schlossguts in Amsoldingen die Käsereigenossenschaft. 1914 erfolgte der Neubau der jetzigen Käserei in der Hurschgasse. 1980 wurde sie umgebaut. Aktuell sind 16 Personen beschäftigt, die jeden Tag die Käsespezialitäten herstellen. Bis vor Kurzem gehörte auch der Laden unter dem Namen Käsekeller in Thun zum Amsoldinger Käsereibetrieb. «Da wir uns auf den geplanten Ausbau in Amsoldingen konzentrieren, sind wir aktuell vollumfänglich hier tätig. Zusätzlich beliefern wir diverse Läden in der Region, denn die regionale Verankerung ist uns besonders wichtig», stellt Beat Kipfer seinen aktuellen Betrieb vor.
Es gibt Nachwuchsprobleme
Es gibt jedoch auch einen Wermutstropfen, wie Beat Kipfer weiter ausführt: «Es wird immer schwieriger, dass wir Personen finden, welche die Ausbildung zur Milchtechnologin oder zum Milchtechnologen absolvieren möchten. Wir begrüssen Bewerbungen, denn die Ausbildung ist äusserst vielseitig und interessant», sagt der Käsermeister und ergänzt voller Stolz: «Daniela Weber hat bei uns die Ausbildung zur Milchtechnologin gemacht. Seit 2020 führt sie als erste Frau einen eigenen Gruyère-Käsereibetrieb in Düdingen.» Für ihre Käserei wollen Kipfers nun schrittweise die Zukunft vorbereiten.
Deshalb soll die bisherige Einzelfirma zu einer Aktiengesellschaft werden. Denn die Käserei in Amsoldingen ist in die Jahre gekommen. So ist ein Produktionsneubau neben der alten Chäsi geplant. Kipfers wissen jedoch nicht, wann es so weit sein wird, man wartet nun schon einige Zeit auf die Baubewilligung.
Eine Bewilligung ist noch hängig
Wie vom zuständigen Regierungsstatthalteramt zu erfahren war, ist derzeit die Baubewilligung noch in Bearbeitung, weil noch eine Einsprache hängig ist. Der Gemeindepräsident von Amsoldingen, Stefan Gyger, hofft, dass die Bewilligung bald eintreffen wird. «Es wäre ein massiver Verlust, wenn es in unserem Dorf keine Chäsi mehr geben würde, sagt Gyger und ergänzt: «Amsoldingen hätte dann auch keinen Dorfladen mehr.» Gyger und die Gemein de Amsoldingen stehen voll ständig hinter Astrid und Beat Kipfer und hoffen gemeinsam auf einen baldigen positiven Entscheid, damit der Ausbau erfolgen kann.