Eigentlich unkompliziert wie immer lief der bereits elfte 1.-August-Brunch auf dem Fohrenhof von Familie Priska und Werner Felder im luzernischen Kleinwangen, Gemeinde Hohenrain, vergangenen Sonntag ab. Trotz des hohen Besuchs aus Bern. FDP-Bundesrätin Karin Keller-Sutter kam mit Ehemann und kleinem Team an den Brunch. Die Polizei habe kurz vor Beginn die Lage auf dem Betrieb kurz begutachtet, es wurde ein Parkplatz reserviert und die Bundesrätin richtete ein kurzes Grusswort an die Gäste. Mehr brauchte es nicht.
Vielfalt erfordert Respekt
Am Tisch mit der Bundesrätin waren unter anderen auch Markus Ritter und Martin Rufer vom Schweizer Bauernverband und Markus Kretz, Joe Schnider, Priska Wismer und Leo Müller vom Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverband. Keller-Sutter betonte die Vielfalt der Schweiz und das dies Zuhören erfordere. Oft sei von Gräben gesprochen worden. Etwa zwischen Stadt und Land, Jung und Alt oder den Geschlechtern. Um die Herausforderungen zu meistern, gelte es andere Ansichten, Bedürfnisse und Lebenswelten und folglich andere Meinungen zu respektieren, meinte die Vorsteherin des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartement (EJPD).
Die Anfrage für den bundesrätlichen Besuch erhielt Bauernfamilie Felder vom SBV. «Geplant war eigentlich ein Kurzbesuch von 10.15 Uhr bis 11.30 Uhr», berichtet Raphael Felder. Die Bundesrätin kam dann aber früher und blieb auch länger. Ein schönes Zeichen für den auf Milchwirtschaft spezialisierten «typischen» Luzerner Betrieb, wie Betriebsleiter Werner Felder sagte. Eigene Angebote im Agrotourismus und der Brückenschlag zur nichtlandwirtschaftlichen Bevölkerung waren Auslöser, um den aufwendigen Brunch anzubieten.
Ausgebucht wie immer
Ein gelungener Brunch – auch die elfte Durchführung war übrigens wieder «ausverkauft» – sei immer auch gute PR für die gesamte Branche und das Ferienangebot auf dem Betrieb, findet Sohn Raphael Felder. Möglich macht das Ganze nebst der Mithilfe der ganzen Familie und Freunden vor allem auch eine Fasnachtswagengruppe. Diese ist auf dem Betrieb eingemietet und hilft im Gegenzug beim Brunch tatkräftig mit. Denn der Aufwand sei mit über 400 Arbeitsstunden schon enorm. In einem normalen Jahr hat es Platz für 340 Gäste. Wegen Corona konnten am Sonntag nur 240 begrüsst werden. Wer kam, bereute es aber keineswegs. Noch mehr Platz und weniger Hektik gab es obendrauf.