Positives Echo auch von den Zentralschweizer Ständen an der Suisse Tier 2021. Das Bedürfnis der Bauern, sich innerhalb der Branche wieder einmal zu treffen und sich auszutauschen, sei sehr spürbar gewesen, sagt Raphael Felder vom Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverband (LBV). Auch bei den Junglandwirten wurden die Kontaktmöglichkeiten offensichtlich sehr geschätzt. An deren Young Farmers Party beim Ace Café in Rothenburg vom Samstagabend nahmen gegen 1000 Besucherinnen und Besucher teil und es habe eine gute Stimmung geherrscht.
Viele Themen bewegen
Der LBV präsentierte sich an der 12. Fachmesse für Tierhaltung in den Messehallen auf der Luzerner Allmend mit einem gemeinsamen Stand zusammen mit der Versicherungsberatung Agrisano und den Junglandwirten. Diese boten die Möglichkeit, mit unternehmerischen Betriebsleitern zu diskutieren, welche ihre innovativen Zweige vorstellten, von der Produktion von Pflanzenkohle im Zugerbiet bis zur Lamahaltung im Urnerland.
In den Gesprächen mit Vorstandsmitgliedern des LBV ging es hingegen um aktuelle politische Themen, erklärt Präsident Markus Kretz. So um den umstrittenen Entwurf für einen Normalarbeitsvertrag, den als gut erachteten Kompromiss um den Schleppschlaucheinsatz in Luzern, das Bauen ausserhalb der Bauzone, die Gewässerräume, den Wechsel bei der Berufslehre auf drei plus ein Lehrjahre, Mindestabstände in der Tierhaltung oder eine erschwerte Betriebsentwicklung wegen der Ammoniakauflagen.
Es habe aber eine meist gute Stimmung geherrscht und der LBV habe für seine Arbeit zugunsten der Bauern dankende Worte erhalten, sagt Kretz. Gewünscht werde, dass der Verband seine Beratung im Bereich Wohnbau ausserhalb Bauzone erweitere. Teils sei bedauert worden, dass die Landwirtschaft in der Gesellschaft für ihre Tätigkeit nicht die entsprechende Anerkennung bekomme, sondern für vieles verantwortlich gemacht werde.
Warnung vor der Initiative
Persönlich habe er die Gelegenheit der Fachmesse Suisse Tier in Luzern benutzt, um bei einem Rundgang bei den Ständen der vor- und nachgelagerten Unternehmen auf die Risiken der Initiative gegen Massentierhaltung hinzuweisen, erklärt Kretz. Der LBV werde die kantonale Kampagne dagegen führen, erwartet aber finanzielle Unterstützung der ganzen Branche, zumal diese stark betroffen sei.
Markus Kretz zieht als Präsident des LBV ein positives Fazit zum Auftritt der Luzerner Bäuerinnen und Bauern während der dreitägigen Ausstellung. «Ich konnte viele Bauern kennenlernen und gute Gespräche führen. Anderseits nutzten viele Bäuerinnen und Bauern die Gelegenheit, um meine persönliche Einstellung zur Landwirtschaft und deren Zukunft zu erfahren.»
