Der Bio-Grischun-Preis ist zur Tradition geworden: Bereits seit zwei Jahrzehnten geht seine Verleihung im Rahmen der Generalvesammlung von Bio-Grischun über die Bühne. So steht es auch am 22. Februar 2024 in der Bündner Arena in Cazis auf dem Programm. Diesmal allerdings zum letzten Mal in dieser Form. «Nach 20 Jahren aufzuhören ist ein guter Moment», sagt Jurypräsidentin Valérie Cavin. 

Gesamthaft gab es 60 Nominierte

Ursprünglich habe Bio Grischun den Preis ins Leben gerufen worden, um Präsenz zu zeigen und auf die Vielfältigkeit der biologischen Landwirtschaft im Kanton Graubünden hinzuweisen, so Valérie Cavin. Doch nun sei es Zeit, neue Möglichkeiten dafür zu finden. Auch sei es nicht mehr so einfach gewesen, Kandidaten und Kandidatinnen zu finden – bis heute gab es bereits 60 Nominierte. Im Folgenden stellen wir die drei letzten Nominierten des Bio-Grischun-Preis vor:

  • Metzgerei Mark: «Wir versuchen jeweils, das ganze Tier zu verwerten», sagt Andy Mark, Gründer der Metzgerei Mark in Schiers-Lunden. Das sei eine Herausforderung und bedeute auch, dass manches Stück abgewertet werden müsse. Der Betrieb, der 1993 gegründet wurde, schlachtet und verwertet ausschliesslich Tiere aus der Region, direkt vom Bauer. «Die kurzen Transportwege sind nicht nur fair gegenüber dem Lebewesen, sondern machen auch ­ökologisch Sinn», stellt der Geschäftsführer fest. Zur Verarbeitung kommen Tiere sowohl aus biologischer wie auch aus konventioneller Landwirtschaft. Nebst traditionellen Fleischspezialitäten wie Bündnerfleisch oder Würste hat der Schlachtbetrieb auch Innovationen wie das Bio-Power-Beef im Sortiment. Dabei handelt es sich um einen Snack aus magerem Rindfleisch, welches aus der Region Prättigau stammt. Die Metzgerei Mark ist mit verschiedenen Verkaufslokalen in Schiers, Lunden, Landquart und Chur präsent. Sie ist eine der wenigen Metzgereien in Graubünden, welch noch nach Bio Knospe Richtlinien Fleisch verarbeiten. Damit nimmt die Firma eine wichtige Schlüsselfunktion bei der regionalen ­Wertschöpfung ein, da die Fleischverarbeitung für zahlreiche Biobetriebe ein wichtiges Standbein ist.
  • Biobergün: Der Biobetrieb von Franziska Amstad und Riet Schmidt und ihren drei Kindern liegt mitten in Bergün. Der rote Eisenbahnwagen, der als Quartier für den Hofladen dient, ist schon von weitem sichtbar. Ihr Hauptbetriebszweig ist die Milchwirtschaft. Zum Viehbestand gehören rund 15 Milchkühe mehrheitlich der Rasse Braunvieh und ebenso viele Kälber und Ochsen. Aus der Milch stellt die Familie Halbhartkäse, Raclette, Frischkäse und Joghurt her, im Sommer wird die Milch auf der Alp verkäst. Zum Sortiment, welches in den zwei Hofläden erhältlich ist, gehört auch Fleisch vom Alpenbeef, sowie verschiedene Salsize und Trockenfleisch. Eingemachtes und der Arvengeist – im Gerstenbrand eingelegte Arvenzapfen – runden das Angebot ab. Vor rund fünf Jahren haben Franziska Amstad und Riet Schmidt, die den Betrieb in fünfter Generation führen, den alten Stall umgebaut. Darin gibt es nun einen Verarbeitungsraum, vier neue Ferienwohnungen sowie einen grossen Raum für Events. «Die verschiedenen Bereiche befruchten sich gegenseitig», stellt die Bäuerin fest. «So bestellen Feriengäste auch später mal wieder Mischpakete, während die Laufkundschaft auf die Ferienwohnungen aufmerksam wird».

Bio-Grischun-Preis 2023 «Wir wollen nicht wachsen, sondern das Erreichte zur Existenzsicherung erhalten» Friday, 10. February 2023

Frisch geplückt aus dem Garten

  • Restaurant Oz: «Vom Garten zum Tisch», so lautet das Motto des Restaurant Oz in Fürstenau. Der Schlossgarten direkt daneben inspirierte den Bündner Spitzenkoch Andrea Caminada vor drei Jahren dazu, die ehemalige Remise in ein Lokal umzuwandeln, bei dem Gemüse, Kräuter und Früchte kulinarisch im Zentrum stehen. Entsprechend ist auch der Name gewählt. «Oz» heisst auf rätoromanisch «heute» – daraus lässt sich «spontan» oder «erntereif» ableiten. «Chefkoch Simeon Nikolov basiert seine Kreationen auf ­saisonalen Zutaten», sagt Kommunikationschefin Virginia New­ton. Diese stammen hauptsächlich aus dem biologisch bewirtschafteten Permakultur-Garten und von Biobauern aus der Region. Im Frühling und Sommer pflückt Nikolov die Zutaten frisch aus dem Garten, für die Wintermonate legt er sie ein oder trocknet sie. Das zu 100 Prozent vegetarische Restaurant trägt seit einem halben Jahr das Label «Bio Cuisine» von «Bio Suisse». Ausgezeichnet ist Oz zudem mit 16 Gault Millau-Punkten, einem Michelin-Stern sowie einem Grünen Michelin Stern, welcher für Nachhaltigkeit steht.

Die Verleihung des Bio-Grischun-Preis findet am 22. Februar  2024 in Cazis an der GV von Bio-Grischun statt.