Hitzewellen, Dürreperioden, Starkniederschläge, extreme Gewitterstürme im Jura und das zweitwärmste Jahr seit Messbeginn: Für so manchen Landwirtschaftsbetrieb war 2023 in Bezug auf das Wetter ein schwieriges Jahr. Deutlich ausgewogener verlief das Jahr für die Versicherungsgesellschaft Schweizer Hagel.

Regionale Unterschiede

«2023 war insgesamt ein gutes Jahr, trotz grosser regionaler ­Unterschiede», sagte Direktor Adrian Aebi an der 145. Delegiertenversammlung des Unternehmens in Bern. «Die Tätigkeit in den unterschiedlichen Märkten zahlt sich aus.» Denn die als Genossenschaft organisierte Versicherung, die von Bäuerinnen und Bauern gegründet ­worden war, ist nicht nur in der Schweiz aktiv, sondern auch in Frankreich und Italien. Die Schadensmeldungen waren aber 2023 nicht gleichmässig über die drei Ländern verteilt.

So verursachten heftige Hagelstürme in ganz Norditalien im Frühjahr und in der zweiten Julihälfte starke Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen. «Es war richtig hart», sagte Daniele Tessore, Generalbevollmächtigter für Italien. «Wir erlebten das Jahr mit der grössten Anzahl Schäden in unserer ganzen Geschichte.»

In Frankreich war die Schadensbelastungen hingegen tief und in der Schweiz moderat: Der Versicherung wurden 5905 Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen mit einem Schadens­volumen von 30,8 Millionen Franken gemeldet. Davon wurden 54 % durch Hagel verursacht, 30 % durch Trockenheit und 8 % durch Sturm

Weniger Schäden

Insgesamt blieben die Prämieneinnahmen im vergangenen Jahr mit 143,2 Millionen Franken trotz Währungsverlusten stabil. Das Jahresergebnis schliesst mit einem Gewinn ab. Die Gesamtschadensbelastung über alle ­Länder lag mit 72,1 % unter dem Vorjahr (75,6 %). «Die guten Resultate in der Schweiz und in Frankreich kompensieren die hohe Schadensbelastung in Italien», so Adrian Aebi.

Die Delegierten genehmigten in Bern sämtliche Geschäfte und bestätigten die Mitglieder des Verwaltungsrates, die sich zur Wiederwahl stellten. Altersbedingt traten Caspar Baader und Pierre-François Veillon aus dem Gremium zurück. Neu im Verwaltungsrat ist zum einen die Landwirtin und Agronomin Yvonne Ritter aus Marchissy im Kanton Waadt. Zum anderen Melanie Knup, Landwirtin, Ökonomin und Beerenproduzentin aus Güttingen im Kanton Thurgau.