«Alle Bedingungen für eine gelungene Sommersaison waren gegeben», blickte Henri Buchs, Präsident des Freiburgischen Alpwirtschaftlichen Vereins (FAV), auf den vergangenen Sommer zurück. Doch es kam anders: Es folgte ein aussergewöhnlich trockener Sommer, durch den grossen Wassermangel auf den Alpen wurde der Krisenstab aktiviert. «Wir stellen fest, dass wir das Wasser besser verwalten müssen», resümierte Buchs an der Generalversammlung in Plaffeien. So sollen Vorräte angelegt und die Zusammenarbeit innerhalb der Sektoren gestärkt werden. 

Wassermangel und Wildschweinschäden

Fest zum 125-Jahr-Jubiläum
Der Freiburgische Alpwirtschaftliche Verein feiert dieses Jahr sein 125-jähriges Bestehen. Die Jubiläumsfeier findet am 14. Juli zusammen mit dem Jahresausflug statt. 

Die Trockenheit prägte auch die Alpinspektionen, welche der FAV letztes Jahr in der Zone "Schwyberg" durchgeführt hatte. Insbesondere die zahlreichen Moorgebiete litten unter dem ausgesprochen warmen Sommer, führte der Sekretär Frédéric Ménétrey aus. 

Doch der Wassermangel war nicht das einzige Problem, welches die Älplerinnen und Älpler forderte. So mussten sie zahlreiche Wildschweinschäden verzeichnen. Ménétrey rief dazu auf, anfallende Schäden zu melden, damit die Entschdäigungen gesprochen werden können. 

Neue Beitragsregelung

Seit 2017 zahlen die kantonalen alpwirtschaftlichen Sektionen einen Beitrag in der Höhe von 30 Rappen pro Normalstoss an den Schweizerischen Alpwirtschaftlichen Verein (SAV), erklärte der Vize-Präsident Elmar Zbinden die Ausgangssituation. In der ganzen Schweiz steht nun der Vorschlag zur Diskussion, diesen Beitrag an den SAV auf 60 Rappen zu erhöhen und direkt bei den Sömmerungsbetrieben einzuziehen. Zudem soll nach demselben Prinzip ein Beitrag in der Höhe von 40 Rappen pro Normalstoss an den Schweizer Bauernverband (SBV) bezahlt werden.

Diese Beiträge seien wichtig, um die Anliegen der Alp- und Landwirtschaft in einem anspruchsvollen politischen Umfeld einbringen zu können, erklärte Francis Egger, Vize-Direktor des SBV.

"Eine schlagfertige Interessensvertretung ist notwendiger denn je."

Francis Egger, Vize-Direktor des Schweizer Bauernverbands. 

Der definitive Entscheid über diese Anpassung des Beitragsreglements falle dann im November an der Hauptversammlung des SAV.

Die direkten Beiträge an den FAV sind von dieser Änderung nicht betroffen. So zahlen natürliche Personen und Sömmerungsbetriebe weiterhin 80 Franken, Körperschafen 130 Franken an den kantonalen Verein. 

Ehrenurkunden für langjährige Alpdienste

Umrahmt von Jodelliedern des Trio Neuhau überreichte der Vorstand die Ehrenurkunden an die langjährigen Älplerinnen und Älpler. So durften Barbara und Christian Stucki-Glauser eine Urkunde für 20 und Rudolf Overney für 30 Jahre Alptätigkeit entgegennehmen. Jean-François Moura sowie Ruth und Jean-Pierre Offner wurden für ihre 40-jährigen Dienste auf den jeweiligen Alpen geehrt. Die grösste Anerkennung galt Gilbert Clément, der auf 60 Jahre Alptätigkeit zurückblicken kann.