Die Holzproduzenten Seeland (HPS) stehen finanziell gut da. Trotz Problemen in der Buchhaltung konnte Präsident Martin Bürgi am 14. September 2022 im Restaurant zur Brücke in Hagneck, einen Gewinn von über 12'000 Franken ausweisen. Die Buchführung wurde ausgelagert und nun sollten die Probleme der Vergangenheit angehören. Auch, wenn das etwas höhere Kosten verursache. Doch die HPS können sich dies leisten. «Wir stehen finanziell so gut da, dass wir wohl etwas abbauen und ein grösseres Reisli machen sollten», scherzte der Präsident der Seeländer Holzproduzenten. Weniger zum Scherzen aufgelegt war Bürgi beim Thema Energiepreise. «Alles geht preislich durch die Decke, nur Holz bleibt gleich billig», monierte er. Und: «Wir sind zu nett!» [IMG 2]
Das Dauerthema Holzpreis beschäftigt
Ins selbe Horn blies Thomas Rohrer, Geschäftsführer der Lignocalor. «Wir versuchen, uns dafür einzusetzen, dass wir die Preise hochbringen können», erklärte er der Versammlung. Denn Holz hinke bei der Entwicklung der Energiepreise konstant auf rund vier Rappen hinterher. Es müsse mehr Geld in den Wald fliessen und das Holz solle nicht unterpreisig verkauft werden, machte er deutlich. Auch die Solidarität zwischen Holzproduzenten und Lignocalor sprach er an. Er brauche die konstante Holzlieferung, um die Kunden nicht zu verunsichern. «Wir brauchen Holz und ihr braucht gute Preise, da müssen wir zusammenstehen», forderte er die HPS auf. Er wolle seinerseits ein Zeichen setzen und habe die Holzpreise um 15 Prozent erhöht, auch wenn er bei einigen Kunden preislich nur fünf Prozent hochgehen könne. In einer Grafik stellte er die Zusammensetzung des Preises für die Endkunden dar.
- 48,13 % kostet der Rohstoff (Holz).
- 36,30 % ist der Anteil, der an das Hacken und den Transport geht.
- 4,07 % entfällt auf die Aschenentsorgung.
- 11,50 % werden für die Dienstleistung der Lignocalor berechnet.
Bitte kein Gegeneinander, fordert von Siebenthal
Auch Erich von Siebenthal, Präsident der Berner Waldbesitzer (BWB), forderte ein Zusammenstehen. Beim Bauen mit Holz seien gute Fortschritte gemacht worden, es laufe rund. Probleme gebe es jedoch in der Verarbeitung. Da fehlen die Sager. «Wenn da künftig nicht mehr Holz durchgeht, kommt das weiterhin von Ausland rein», mahnte er. Und ganz wichtig schien ihm die Betonung darauf, dass sich die Waldbesitzer bitte nicht gegeneinander ausspielen sollen.
Für Erich von Siebenthal war es seine letzte Teilnahme bei den HPS als BWB-Präsident. Er hört nach 12 Jahren auf. An der nächsten Versammlung der Berner Waldbesitzer stehen Gesamterneuerungswahlen an. Auch die Rekrutierung für die Nachfolge des scheidenden Geschäftsführers Philipp Egloff sei am Laufen.