Am 15. März hat die Fenaco von der luxemburgischen Agrargenossenschaft «De Verband» ein Gartencenter in der Stadt Luxemburg übernommen. Diese Möglichkeit ergab sich, weil sich der «De Verband» am dortigen Standort aus dem Detailhandel zurückzieht. Unter dem Markennamen Gardencenter Plus will die Landi Schweiz ihr Ladenkonzept im europäischen Raum testen, wie im «Landi Contact» zu lesen ist.
Logistikzentrum Deutschland
Das Gardencenter in Luxemburg sei vom süddeutschen Lahr aus sehr gut erreichbar und soll von dort beliefert werden. In Lahr hat die Landi Schweiz zusammen mit der ZG Raiffeisen seit 2015 ein Logistikzentrum mit 45 000 Palettenplätzen.
Internationale Kompetenz ist eine Stossrichtung
Im Gardencenter Plus wird das Landi-Ladenkonzept unverändert übernommen. Wobei der Schwerpunkt im Grünbereich liegen wird. Ebenso will die Fenaco dort bekannte Eigenmarken im Sortiment haben und dauerhaft tiefe Preise. Die Verkaufsfläche ist 4500 m2 gross. Als Geschäftsführer ist Simon Gfeller, Stv. CEO der Landi Schweiz AG, im Einsatz.
Für die Fenaco stellt die Übernahme eines Ladens ausserhalb des Heimmarktes einen wichtigen Meilenstein dar. Mit diesem Versuch will die Genossenschaft Wissen und Erfahrungen im Ausland sammeln. Dies gehört zur strategischen Stossrichtung «Internationale Kompetenz».
Es ist ein Versuch
Das Gardencenter Plus wurde bisher von «De Verband» als Einzelstandort betrieben. Dieser Verband ist eine Genossenschaft mit landwirtschaftlichen Wurzeln und ist wie die Fenaco ein Mitglied von Intercoop Europe, einem internationalen Verein europäischer Agrargenossenschaften. Doch warum expandiert die Fenaco an einen Standort für den das ähnlich aufgestellte Unternehmen dort keinen Markt sieht? Darauf antwortet Sandra Grossenbacher, Projektleiterin Kommunikation bei Landi Schweiz: «Im gesättigten und gleichzeitig stark umkämpften Schweizer Detailhandelsmarkt ist ein Wachstum anspruchsvoll. Nun wird mit einem Testbetrieb in Luxemburg eine Expansion ins grenznahe Ausland geprüft.»
Wissen im Ausland sammeln
Der Standort in Luxemburg habe sich besonders durch seine Parallelen zur Schweiz, wie beispielsweise die Mehrsprachigkeit mit Fokus auf Französisch und Deutsch, als geeignet erwiesen. Mehr zu dem Test will die Fenaco an der Bilanzmedienkonferenz preisgeben. Unter der Stossrichtung «Internationale Kompetenz» versteht die Fenaco, dass sie mit ihrem Engagement auch im Ausland Wissen und Erfahrungen sammeln will, um Lösungen für die zukünftigen Herausforderungen zu finden.
Ziel: Mehr Marktmacht
Insgesamt möchte die Fenaco mit der Expansion mehr Marktmacht erreichen. So will sie bessere Preise verhandeln und Produkte vor Ort beschaffen können. Bereits 2016 hat die Fenaco unter der Stossrichtung den französischen Maschinenhändler Dousset Matelin übernommen.