Landwirtschaftliche Messen und Ausstellungen wie die diesjährige EuroTier oder auch die Suisse Tier sind führende Plattformen für Innovationen aus allen Bereichen der Tierhaltung. Dabei sind viele Trends in Richtung Systemansatz erkennbar.

Verbesserte Hygiene bei den Kälbern

Neuheiten spiegeln das gesamte Spektrum der Innovationskraft der Landwirtschaft wider. Auch das ständige Bestreben zu nachhaltigeren Produktionsformen mit mehr Bezug zu noch mehr Tierwohl und zu einer verbesserten Verbraucherakzeptanz ist gut erkennbar.

Die Trends in der Rinderhaltung bewegen sich derzeit in Richtung einer verbesserten Hygiene im Bereich der Kälberhaltung. Hervorzuheben sind hierbei neuartige chemiefreie Desinfektionsmöglichkeiten mit UVC-Licht. In der Milchviehhaltung gehen die Trends weiterhin in Richtung Automatisierung und Reduktion von Schadgasen. Die aufgezeigten Möglichkeiten gehen dabei von Kuhtoiletten bis hin zur Kot-Harn-Trennung.

Mehr Tierwohl im Schweinebereich

In der Schweinehaltung bewegen sich die Trends hin zur Produktionssicherung und Optimierung von Fütterung, Stallklimaführung und Energieeffizienz. Dass sich ein gesellschaftlicher Trend zu mehr Tierwohl abzeichnet, ist bei den Innovationen ebenfalls gut erkennbar. Da die schweizerische Schweinehaltung bzgl. Tierwohlstandards deutlich Vorteile gegenüber ausländischen Haltungsformen bietet, bleibt hier für die Schweinehalter zu hoffen, dass es sich bei diesem Trend nicht nur um eine verbale Aufgeschlossenheit bei gleichzeitiger Verhaltensstarre seitens Verbraucherinnen und Verbrauchern handelt, sondern um einen echten Trend mit positiven Auswirkungen für alle Beteiligten und fairen Preisen für die Landwirte.

Ein gesellschaftsrelevanter Trend im Geflügelbereich geht zur automatisierten In-ovo-Geschlechtsbestimmung von Hühnereiern über eine Hormonanalyse. Mittlerweile gibt es auf dem Markt vollautomatische Systeme mit akzeptabler Leistung und kontaktloser Entnahme der Allantoisflüssigkeit.

Megatrend Digitalisierung

Die Digitalisierung ist ein Megatrend in der Landwirtschaft. Der Weg führt dabei von der automatisierten Datenerfassung mit vernetzten Sensortechniken über vernetzte Daten hin zur Automatisierung von Analysen und Verfahrensabläufen und zu einem intelligenten Gesundheitsmonitoring. Der Systemansatz unter Berücksichtigung von Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit rückt dabei weiterhin in den Vordergrund.

Dass Digitalisierung und Tierwohl erfolgreich kombiniert werden können zeigt bei der diesjährigen Euro-Tier sehr gut das Beispiel des mit Silber und dem Animal Welfare Award bewertete «Calf Monitoring System». Dabei dient ein einfaches, präzises und nicht invasives Sensorsystem über einen Infrarotsensor dem Landwirt, das Verhalten seiner Kälber besser zu verstehen und so ein gezieltes Gesundheitsmonitoring zur Verbesserung von Tiergesundheit und Reduktion von Antibiotika durchzuführen.

 

Innovationspreis 2021: 3000 Franken zu gewinnen

Im November 2021 vergeben BauernZeitung und «die grüne» bereits zum 10. Mal den bäuerlichen Innovationspreis. Der Titel wird alle zwei Jahre an der Suisse Tier in Luzern vergeben. Zum nächsten Mal hoffentlich im kommenden November. Ihre Erfindung können Sie schon heute anmelden. Es winkt ein Hauptpreis von 3000 Franken. Viel Glück!

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