«Die Auktion in Langenbruck ist wichtig; aber wichtiger ist der Tag als traditioneller kultureller Anlass, wo wir zusammenkommen fürs Geschäft und abends fürs gemütliche Grillfest», sagte ein junger Landwirt vor der Auktion in Langenbruck am Mittwoch. Und: «Um Kuhschwänze anzuschauen, brauche ich nicht an diese Auktion zu kommen», sagte Silvia Kamber vom Hof Hinterer Bilstein lachend.
Ein Tier wurde nicht verkauft
43 Tiere waren im Katalog, 39 wurden aufgeführt und nur ein Tier konnte nicht verkauft werden. Der Preis für Mutterkühe betrug im Schnitt 3760 Franken, für Kälber 800 Franken und für Kühe und nähige Rinder 3585 Franken. Den Tageshöchstpreis von 4650 Franken erzielte die frisch gekalbte Dice-Tochter Pennsylvania von Markus Schläfli aus Horriwil. Pennsylvania ist frisch in die dritte Laktation gestartet, kam mit fast 40 kg Milch auf den Platz und zeichnet sich durch ihr starkes Exterieur aus. In der ersten Laktation wurde diese RH-Kuh mit der hohen Note von G+ 84 linear beschrieben. Die Tiere kamen aus unterschiedlichen Regionen: Sieben Anbieter kamen aus dem oberen Baselbiet, vier aus dem Laufental und elf aus dem nahen Solothurn. Frisch gekalbte Kühe mit einer hohen Tagesleistung und guter Eutergesundheit waren gefragt.
Eine gute Stimmung
Es herrschte eine gute Stimmung im Ring, um den Ring und beim Mittagessen in der Festwirtschaft. Dazu beigetragen hat bestimmt das angenehme Wetter mit der idealen Temperatur. Wie seit Jahren animierte Gantrufer Andreas Aebi mit amüsanten Aussagen zum Kaufen: «Hier haben wir eine richtig flotte Kuh mit allen Vorzügen. Sie heisst Italia.» Oder: «Es ist spannend, junge Rinder zu kaufen, aber noch spannender, eine ältere Kuh zu kaufen.» Ronny Schweizer, Tierzucht und Viehabsatz Landwirtschaftliches Zentrum Ebenrain, und Fabian Dettwiler, Tierzuchtlehrer am Ebenrain, stellten die Tiere vor. Die Wirtschaft führte Balz Schweizer, Eptingen, zusammen mit einem aufgestellten und treuen Team. Er freute sich Anfang Nachmittag: «Die Beiz läuft supergut, wie seit Jahrzehnten.»
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Die Auktion erhalten
Angesichts der immer kleineren Anzahl Tiere, die aufgeführt werden, wird oft über den Sinn der Auktion diskutiert. Gäbe es eine Abstimmung, wären die Befürworter(innen) in grosser Überzahl. Auch Andreas Aebi platzierte am Ende der Auktion einen eindrücklichen Aufruf: «In diesem Land geht so vieles weg, das nie mehr zurückkommt. Nicht nur in der Landwirtschaft. Deshalb appelliere ich an euch: ‹Häbed Sorg zu eurer kleinen, feinen Auktion. Pflegt sie weiter›.» OK-Präsident Thomas Bader vom Hof Chambersberg in Eptingen hielt in seiner Begrüssung fest: «Ich begrüsse Verkäufer und Käuferinnen herzlich; ihr seid für uns wichtig. Ebenso wichtig ist das Publikum, das unsere Festwirtschaft besucht, denn meistens generiert die Gastronomie einen höheren Gewinn als die Auktion.» Ein Viehhändler meinte am Schluss der Diskussion: «So, jetzt ist das Thema für eine Zeit lang abgehandelt. Ihr Organisatoren vom Bergbauernverein Langenbruck und Umgebung wisst nun, was ihr zu tun habt.»