bern Körnerleguminosen sind in der Schweiz nach wie vor Nischenkulturen. Nur auf ungefähr fünf Prozent der Nutzfläche werden Eiweisserbsen, Ackerbohnen, Soja und Co. angebaut. Wieso Leguminosen einen Platz in der Fruchtfolge verdient hätten, erklärt Lukas Aebi von UFA-Samen an den Online-Wintervorträgen der Fenaco.
Interessant seien Leguminosen nur schon wegen ihrer Symbiose mit Knöllchenbakterien, die Stickstoff aus der Luft fixieren. Dieser Stickstoff sei für die Leguminose selbst, wie auch für Folgekulturen, beispielsweise Wintergetreide, verfügbar, sagt Lukas Aebi.
Biosoja ist gefragt
Allgemein werte eine Leguminose die Fruchtfolge auf, indem der Befall durch Unkräuter und der Krankheitsdruck sinke. Ausserdem werde in naher Zukunft der Bedarf an Biosoja steigen.
Ab 2022 müssen Wiederkäuer im Biosektor komplett mit Schweizer Futter gefüttert werden. Die Bio-Futtersoja-Flächen steigen deshalb jetzt bereits leicht an. Es seien aber noch viel mehr Flächen nötig, sagt Aebi.
Er warnt davor, weiter sehr viel Weizen anzubauen. Die Weizen-Saatgutverkäufe seien im letzten Herbst nochmals um fast 1200 Tonnen gestiegen. Den Markt mit Weizen zu schwemmen, sei nicht preisförderlich, sagt Aebi.
Finanzielle Anreize nötig
Trotzdem: Mit dem Anbau von Eiweisserbsen, Lupinen oder Soja mehr Geld zu verdienen als mit Weizen, sei schwierig. Zu tief sind die Erträge, zu niedrig der Produzentenpreis. Im Gegensatz zu anderen Kulturen sei der Grenzschutz für Körnerleguminosen relativ tief, so Aebi. Der Preisdruck aus dem Ausland ist somit hoch.
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Dass die Leguminose-Flächen steigen, dazu brauche es wohl finanzielle oder politische Anreize. In einigen Kantonen wurden Fördergelder für eine höhere Anzahl blühender Kulturen in der Fruchtfolge gesprochen.
Daher sind die Anbauflächen von Eiweisserbsen zwischen den Jahren 2012 und 2016 stark ge-stiegen. Seither sinken die Eiweisserbsen-Flächen wieder – weil sich der Anbau finanziell wohl doch nicht lohnt.