Wer erinnert sich nicht gerne an die diesjährige «Tier & Technik» zurück? Ein Highlight waren die Tierschauen, vor allem die IGBS-Show. Erstmals fand die Ostschweizer Eliteschau der Holstein- und Red-Holstein-Kühe statt. Dass die «Tier & Technik», die Tierausstellung, das Arenaprogramm und das Schweinerennen weiterhin eine Attraktivität bleiben, dafür setzen sich Urs Schneider und Christian Manser ein.
Tunnel, Abriss und Neubau
Christian Manser, Lehrer und Berater am landwirtschaftlichen Zentrum Flawil, organisiert seit über 20 Jahren die Tierschauen an der Olma. Ob das auch die weiteren Jahrzehnte so weitergehen wird, ist ungewiss.
Vergangene Woche gaben das Bundesamt für Strassen (Astra) und die Olma-Messe bekannt, dass die Halle 9 abgerissen werden soll, weil die unteren Etagen der dritten Röhre des Rosenbergtunnels im Weg stehen. Als Ersatz für die Halle 9 ist gleich nebenan ein Neubau vorgesehen, und zwar auf der Fläche der Arena und der Halle 7 (Olma-Stall), die dann abgerissen würde. «Wir sind in einer komfortablen Situation, und könnten mit dem jetzigen Olma-Stall noch viele Jahre weitermachen», sagt Christian Manser. Der Stall sei top eingerichtet, denn sie hätten in den vergangenen Jahren immer mehr optimiert.
«Den Tieren ist wohl. Ich wüsste keine zweite Messe in der Schweiz, wo so stark auf die Bedürfnisse der Tiere geachtet wird, die Arbeitsabläufe so gut durchdacht sind und gleichzeitig der Kontakt zu den Besuchern so eng ist», sagt er. Auch hätten sie von Jahr zu Jahr immer viele Anmeldungen für die Eliteschau. Das sei ein Beweis, dass auch die Tierhalter mit seiner Arbeit zufrieden seien.
Christian Manser geht davon aus, dass Tierschauen weiterhin eine grosse Bedeutung auf dem Olma-Messegelände haben werden, wenn es zum Abbruch von Arena und Stall kommen würde. Es werde dann alles etwas komplizierter, wenn Tierhaltung und Viehschauen in Provisorien statt fixen Hallen stattfinden werden. «Aber wir werden einen Weg finden», versichert Manser.
Kann auch eine Chance sein
«Es muss zwingend wieder eine Arena geben», sagt Urs Schneider. Er vertritt den Schweizer Bauernverband und Agromarketing Suisse im Olma-Beirat. Für ihn ist das Glas halb voll. «Ich sehe die Umbauarbeiten als Chance, das Olma-Gelände, insbesondere den Stall, zukunftsträchtig und angepasst an die modernen Bedürfnisse zu gestalten», sagt er. Gut sei, dass aufgrund einer schriftlichen Vereinbarung mit dem Astra sämtliche finanziellen Lasten, sei es für Abriss oder Neubau, durch den Bund getragen werden.
Das Volk entscheidet
Noch ist nicht aller Tage Abend. Der Entscheid, ob Stall und Arena weichen müssen, ist abhängig von einem positiven Volksentscheid zum Autobahnausbau. Die Abstimmung soll entweder im November 2024 oder Anfang 2025 stattfinden. «Falls das Volk dazu Ja sagen wird, folgt eine zweijährige Planungsphase, in der wir uns vom Beirat sicherlich auch einbringen und die Interessen der Landwirtschaft vertreten können», ergänzt Urs Schneider.
«Auf alle Fälle nächstes Jahr, wenn Wallis der Gastkanton ist, wird alles laufen wie bisher», versichert Christian Manser.