Weniger, dafür grössere Betriebe und eine sinkende Anzahl von Beschäftigten – der Strukturwandel in der Schweizer Landwirtschaft schreitet voran. Die Erhebung des Bundesamts für Statistik (BFS) für das vergangene Jahr fasst die Entwicklungen in Zahlen: 1,3 Prozent weniger Betriebe (noch deren 47 075 landesweit), eine Zunahme der durchschnittlichen Betriebsfläche um 0,3 ha auf 22,1 ha und 0,7 Prozent weniger Personen, die hierzulande auf Feldern und in Ställen arbeiten.

Langsam, aber stetig steigt der Anteil der Betriebsleiter(innen), auf 7,7 Prozent 2024.

Ölsaaten im Aufschwung

Die Daten zeigen weiter, wie die rund eine Million Hektaren LN 2024 genutzt worden sind. Im Vergleich zu 2023 wuchs auf der Ackerfläche (38 Prozent der LN) 3,5 Prozent weniger Getreide. Am meisten Fläche büssten gemäss BFS Gerste (−5,8 Prozent), Hafer (−25,6 Prozent) und Dinkel (−18,5 Prozent) ein, dafür bauten Schweizer Landwirt(innen) 4 Prozent mehr Zuckerrüben an. 2024 wuchsen sie auf 16 800 ha.

Eine Zunahme ist weiter bei Sonnenblumen (+14,2 Prozent, auf 7200 ha), Soja (+6,2 Prozent, auf 3270 ha) und beim Freilandgemüse (+4,2 Prozent, auf 12 800 ha) zu verzeichnen. Mit 10 700 ha bliebt die Kartoffelfläche unverändert.

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Zahl der Mutterkühe steigend

Der Rückgang des Schweinebestands um 2,7 Prozent war von der Branche durchaus angestrebt worden, zumal der Markt beim Höchststand 2022 durch ein Überangebot aus dem Lot geraten war.

Im Gegensatz dazu veränderte sich der Rindviehbestand quasi nicht, er wuchs um vernachlässigbare 0,3 Prozent auf 1 533 500 Tiere. Allerdings gibt es eine Verschiebung innerhalb des Rindviehs: Die Zahl der Milchkühe sank von 2023 bis 2024 um 0,9 Prozent, während die Zahl der anderen Kühe wiederum zunahm (um 4,8 Prozent). Dabei handelt es sich laut BFS hauptsächlich um Mutterkühe, die mit 147 000 Stück gegenüber 527 400 Milchkühen hierzulande noch immer klar in der Minderheit sind.

In der Geflügelhaltung dominieren zahlenmässig Mastpoulets mit rund 8,2 Millionen Tieren, was einer Zunahme um 0,9 Prozent entspricht. 2024 lebten 3,8 Millionen Legehennen hierzulande, das sind 1,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Ein Fünftel dieser Tiere legte als Bio-Hennen Bio-Eier, eines der erfolgreichsten Bioprodukte in der Schweiz.

Das BFS stellt in seiner Mitteilung fest, die biologische Landwirtschaft verliere hierzulande an Schwung. Sie sei 2024 erstmals seit 2010 ins Stocken geraten: Im Vergleich zum Vorjahr gab es landesweit nicht mehr Biobetriebe – aber auch nicht weniger. Zudem blieb die biologisch bewirtschaftete Fläche mit knapp einem Fünftel der gesamten LN (18,4 Prozent, 190 950 ha) konstant.

Mehr Bio-Zuckerrüben

Bio Suisse spricht von 18,2 Prozent der Schweizer LN, auf denen nach den Richtlinien der Knospe gearbeitet wird. Im Gegensatz zur gesamten Anzahl Biobetriebe, die das BFS kommunizierte, informierte Bio Suisse vergangene Woche über einen Rückgang der Knospe-Betriebe in der Schweiz und in Liechtenstein um 90 Höfe, der primär mit altersbedingten Betriebsaufgaben begründet wurde. Aber auch unter dem Label des Bio-Dachverbands bliebt die Fläche konstant.

Die Zunahme der Zuckerrübenfläche zeigt sich indes auch im Biobereich. Sie stieg dort um satte 37 Prozent. Ölpflanzen (+17 Prozent), Soja (+15 Prozent) und Körnermais (+14 Prozent) bauten Biobauern ebenfalls vermehrt an. Hingegen verloren Biohafer und Biodinkel um 14 Prozent respektive 21 Prozent.