Am 26. November 2022 lud Jürg Ott zur Regionaltagung Berner Oberland von Mutterkuh Schweiz ein. Der Hasliberger ist seit anderthalb Jahren im Vorstand von Mutterkuh Schweiz. Nach zweijährigem Unterbruch freute sich Ott über das Zusammensein und ermunterte die Anwesenden: «Nehmt euch Zeit für ein kollegiales Gespräch, spürt, wo dem Gegenüber der Schuh drückt.»
Natura-Veal ist gesucht
Urs Vogt, Geschäftsführer von Mutterkuh Schweiz, wandte sich mit umfangreichen Informationen an die Mitglieder. Der Verein unterteilt die Schweiz in zehn Regionen, wobei die Region Berner Oberland, gemeinsam mit dem deutschsprachigen Gebiet im Kanton Wallis, 280 Betriebe mit anerkannter Mutterkuhhaltung zählt. Die Entwicklung der Durchschnittspreise bei den Markenprogrammen präsentiere sich erfreulich, gesucht seien weiterhin: Natura-Veal, Angus-Premium-Beef, Simmentaler Original und Biotiere. Mit der Aussage «Eine Kuh ist eine Kuh» bekräftigte Vogt die Bemühungen des Vereins für die Sicherstellung der Gleichberechtigung der Mutterkühe im Direktzahlungssystem. Weiter dankte er den Mitgliedern für ihren täglichen Einsatz und forderte auf, weiterhin gute Imagepflege zu betreiben. «Ihr seid unsere Botschafter, täglich habt ihr Kontakt zu den Konsumenten, nutzt diese wertvollen Gelegenheiten.»
Der Wolf und die Trockenheit werden weiterhin beschäftigen
Zum Thema «Herausforderungen in der Alpwirtschaft» war Erich von Siebenthal als Referent eingeladen. Der SVP-Nationalrat ist Präsident vom Schweizerischen Alpwirtschaftlichen Verband. «Ein Drittel der landwirtschaftlich genutzten Flächen der Schweiz entspricht dem Sömmerungsgebiet, rund 700'000 Tiere, davon ungefähr 50'000 Mutterkühe, nutzen das natürliche Grasland», so von Siebenthal. Die eindrücklichen Zahlen belegen die grosse Bedeutung der Alpwirtschaft. Die Herausforderungen für die 15'000 Älplerleute seien immens. «So wie es jetzt ist, geht es nicht mehr», so die deutlichen Worte von Nationalrat von Siebenthal zu den Wolfsangriffen. «Es braucht eine klare Regulierung», forderte er. Eine weitere Problematik stelle die Trockenheit dar, Wasserinfrastrukturen müssten angepasst werden. Ebenso intensiviert sich der Druck im Kampf gegen die Verbuschung und Verunkrautung der Alpweiden stetig.
Ein Betriebsbesuch rundet den Tag ab
Grussworte vom Berner Bauernverband überbrachte Grossrat Ernst Wandfluh. Der Kandergrunder ist im grossen Vorstand des kantonalen Verbandes und Präsident der Fachkommission Tierproduktion. Sein engagiertes Handeln zugunsten der Produzenten war aus seinen Worten deutlich spürbar. Nach einem gemeinsamen Mittagessen fand die interessante Tagung ihren Abschluss mit einem Betriebsbesuch bei Madeleine und Peter Vissier-Wampfler in Wimmis.