Am 20. Juni versammelten sich Mitarbeiter, Vorstandsmitglieder, Amts- und Markenvertreter sowie Verbandsvertreterinnen im Käselager der Glarona Käsegenossenschaft in Glarus. Es gab einen Grund zum Feiern – nämlich eine Verabschiedung. Der seit über 20 Jahren in der Genossenschaft aktive und seit 2018 als Geschäftsführer erfolgreich amtierende Albrecht Rhyner verlässt die Glarona.

Urgestein verabschiedet sich

Auf den 1. Juli 2024 übernimmt Hans Stadelmann von der Familienkäserei Stadelmann AG die Geschäfte mit dem Glarner Alpkäse. In seiner Hand liegt es nun, Alpkäse einzukaufen, zu lagern und zu pflegen sowie dafür zu sorgen, dass der Alpkäse wohl dosiert im Markt integriert wird.

Zur Verabschiedung des abtretenden Geschäftsführers Albrecht Rhyner begrüsste der zukünftige Geschäftsführer Hans Stadelmann die Gäste.

«Albrecht Rhyner ist ein Urgestein der Glarona Käsegenossenschaft. Mit ihm verabschiedet sich das letzte Gründungsmitglied», so Hans Stadelmann, der bereits im Februar an der ausserordentlichen Generalversammlung als sein Nachfolger gewählt wurde. Der ab 1. Juli im in einem 80-Prozent-Pensum die Genossenschaft führende Stadelmann verabschiedete auch die Buchhalterin Jolanda Menzi, die zusammen mit Rhyner zurücktritt.

Blick zurück aufs Jahr 2000

Präsident Willi Pianta blickte auf die Geschichte der Genossenschaft zurück. Im Frühling 2000 wurde die Glarona Käsegenossenschaft von über zwanzig Senten-Bauern im Kanton Glarus ins Leben gerufen. Notwendig wurde diese Selbsthilfeorganisation durch den Zusammenbruch der Toni-Molkerei, welche bis dahin jeweils die Alpkäse der Glarner, Schwyzer, Urner und St. Galler Alpen einkaufte, lagerte und vermarktete.

Ab 2006 ging es aufwärts

«2006 ging es der Genossenschaft ziemlich schlecht. Albrecht Rhyner wurde in den Vorstand geholt. Er brachte in das Unternehmen zusammen mit seinen Vorstandsmitgliedern wieder Ordnung hinein», lobte er das Engagement von Rhyner.

Albrecht Rhyner war in vielen Bereichen sehr aktiv. Im Jahr 2003 war der damals langjährige Älpler zur Glarona gekommen. Er führte unter anderem zwölf Jahre lang die Kasse und amtete auch zwei Jahre als Käsepfleger.

Seit 2018 hatte Rhyner die Geschäftsführung inne. Zu seinen erfolgreich umgesetzten Visionen gehört der national bekannte Alpkäsemarkt in Elm oder die Erreichung des AOP-Schutz für den Glarner Alpkäse. «Durch sein Wirken trug er massgeblich zum Erfolg und der Entfaltung der Glarona bei», so Glarona-Präsident Willi Pianta weiter.

Seine Vision und seine Motivation ist noch heute klar. «Mir war es immer wichtig, dass das Produkt im Mittelpunkt steht – nämlich der Glarner Alpkäse. Das hat am Markt Zukunft», hielt Albrecht Rhyner fest und bedankte sich abschliessend beim Vorstand, seinen Mitarbeitern und seinem privaten Umfeld.

Toggenburger in Glarus

Rhyners Nachfolger Hans Stadelmann kommt von der Familienkäserei Stadelmann AG mit Sitz in Nesslau und Schönenberg. Die 1983 von seinen Eltern erworbene Käserei führte er seit 1999 zusammen mit seiner Frau Monika. Dabei realisierte er viele innovative Ideen wie zum Beispiel die geschützte Marke «Toggenburger Lust». Auch hatten Stadelmanns als eine der ersten Schweizer Käsereien einen Naturgewölbekeller realisiert, der vollends ohne Klimaanlage auskommt, und das mit einer Lagerkapazität von 180 Tonnen.

2022 übergab Stadelmann die mittlerweile als Aktiengesellschaft geführte Käserei mit rund 13 Mitarbeitern an den ehemaligen Schwingerkönig und Käsemeister Nöldi Forrer, der schon bei ihm Lehrling gewesen war. Stadelmann packt seine Sachen und tritt in Glarus eine neue Herausforderung an.

Das Ziel ist AOP

«Mir ist bewusst, dass ich in grosse Fusstapfen treten», hielt Stadelmann am Anlass fest. Sein Ziel ist es, sämtliche Glarner Alpkäse der geschützten Ursprungsbezeichnung AOP anzuschliessen.