Das Exportgeschäft hat beim Sbrinz-Käse nur mehr eine geringe Bedeutung. Lediglich 57 t der total 1315 t verkaufter Menge des Hartkäses wurden ausgeführt. Die Verkäufe im Inland stiegen letztes Jahr um 50 t, der Export sank um 1,5 t. Im Schnitt konnte für den Sbrinz (exklusiv Reibkäse) 31,7 Franken pro Kilo gelöst werden.

Fokus auf Inlandmarkt

Schon vor sechs Jahren habe man beschlossen, sich vermehrt auf den Schweizer Markt zu konzentrieren, erklärte Stefan Heller, Geschäftsführer der Sbrinz Käse GmbH. Dieser Entscheid sei richtig gewesen. «Während viele andere Sortenorganisationen mit den Herausforderungen des Exportmarktes zu kämpfen haben, konnten wir uns auf den heimischen Markt konzentrieren und dort gute Ergebnisse erzielen.» Erfolgreich entwickelt habe sich die Anfang 2023 gestartete verstärkte Zusammenarbeit mit der Emmi AG, betonte Präsident Peter Hegglin an der Gesellschafterversammlung. Damals wurde die Geschäftsstelle reorganisiert und reduziert und die Vermarktung an Emmi ausgelagert. Die Partnerschaft mit der Emmi AG biete eine verlässliche Grundlage für eine nachhaltige Erfolgsgeschichte von Sbrinz.

«Sbrinz ist noch nicht überall so bekannt.»

Geschäftsführer Stefan Heller ortet in vielen Schweizer Regionen Absatzpotenzial.

Ziel sei ein jährliches Wachstum von 50 t, und die Bekanntheit der Marke soll weiter gesteigert werden. Wie Heller erklärte, konnte allein im ersten Quartal 2025 ein Zuwachs von 36 t verzeichnet werden, deutlich mehr als in der gleichen Periode im schon guten Vorjahr. Absatztreiber seien vor allem Reibkäse, aber auch Möckli und Hobelrollen. Das Absatzpotenzial im Inland sei noch hoch, da Sbrinz in vielen Landesgegenden noch wenig bekannt sei, wie Heller erklärte.

Zwar konnten die Produktionsmengen noch nicht angehoben werden, weil noch hohe Lagerbestände von älterem Käse bestünden und diese zuerst abgebaut werden müssten, erklärte Romana Gemperle von der Emmi AG. Der Lagerbestand betrug Ende Jahr 2590 t. Der gut gereifte und extraharte Vollfettkäse kommt erst nach rund zwei Jahren Lagerung auf den Markt. Für das Produktionsjahr 2025 hat die Geschäftsleitung 1658 t freigegeben, inklusive 125 t Industriekäse. Hergestellt wird der Käse vor allem in der Zentralschweiz, in 22 Tal- und Alpkäsereien. Gereift wird der Käse mitten in der Stadt Luzern, in einer grossen Lagerstätte beim St. Karli, teils unter dem Niveau der Reuss. Platz hat es dort für 60 000 Laibe Sbrinz AOP.

Preis und Menge unter Druck

Hegglin wies darauf hin, dass die Schweiz 2024 wieder zu einem Netto-Käseexporteur geworden ist. Allerdings nehme der Marktanteil von Schweizer Käse im Inland ab und es kämen mehr Importkäse auf den Tisch. Es werde mehr Billigware eingeführt, denn die Milchpreise im Ausland seien stärker gestiegen als die Preise der importierten Käse, erklärte Jolanda Kammermann von Emmi AG. Zu den aktuellen Turbulenzen auf den Weltmärkten wegen den von den USA verhängten und jetzt pausierten Zöllen meinte Hegglin, dass deswegen auch die Mengen und Preise auf dem Schweizer Milchmarkt unter Druck geraten.