Die Alpgebiete des Kantons Schwyz sind nicht nur wichtige Weideflächen für das Vieh, auch eine wachsende Zahl von Touristen schätzt die Alpweiden als Naherholungsgebiet. Diese Tendenz spüren auch die Schwyzer Älpler(innen), welche sich an der Hauptversammlung des Alpwirtschaftlichen Vereins in Feusisberg trafen.
Vermehrte Konflikte
Die steigende Zahl an Gästen führt zwar zu neuen Absatzmöglichkeiten für Naturprodukte wie Alpkäse. Es gibt aber auch Schattenseiten dieser Tendenz. Vermehrte Konflikte, Güsel, zertrampeltes Weideland, falsches Verhalten gegenüber dem Vieh fordern die Älpler(innen).
Alperlebnisweg auf der Rigi
Um gegenseitiges Verständnis, eine optimale Besucherlenkung und auch die Gästeangebote zu fördern, wurde 2020 das Projekt «Alpwirtschaft und Tourismus Kanton Schwyz» gestartet.
An der Versammlung liessen sich 48 Älpler(innen) und Landwirt(innen) aus dem ganzen Kantonsgebiet über den neuesten Stand des Projektes informieren. Die Gäste werden zukünftig auf den Schwyzer Alpen vermehrt mittels Plakaten für die Anliegen der Alpwirtschaft sensibilisiert. In den vier Schwyzer Tourismusregionen ist zudem je ein Alperlebnisweg geplant. Der erste solche Weg wird auf der Rigi realisiert und voraussichtlich noch dieses Jahr eröffnet.
Drohnen-Alpviehsuche
Präsident Othmar Schelbert gratulierte allen 24 Alpkäsern, die im Oktober an der kantonalen Alpkäseprämierung teilgenommen hatten, zu ihren Topprodukten. Insgesamt wurden 74 verschiedene Käse von Experten beurteilt. Der Präsident machte die Älpler auch darauf aufmerksam, dass bei vermisstem Alpvieh sogenannte Rehkitz-Retter (Drohnen-Piloten) beigezogen werden könnten. Präsident Othmar Schelbert und folgende Vorstandsmitglieder wurden für vier Jahre wiedergewählt: Erich Betschart, Patrick Kälin und Armin Ott sowie Revisor Erwin Kälin.
Schwyzer Alpfachtagung
60 Älpler(innen) konnte Linus Müller von der landwirtschaftlichen Beratung Römerrain zur Schwyzer Alpfachtagung in Rothenthurm begrüssen. Im Mittelpunkt stand das Thema Photovoltaik. Christian Wolf, Geschäftsleiter von MBR Solar, erläuterte die Herausforderungen der Energiewende. Beat Betschart, Landwirt und Geschäftsführer von Solarkiosk, stellte seine eigenen Bauprojekte vor. Er erläuterte die verschiedenen Hindernisse im Projektverlauf. Rita Horat vom Landwirtschaftsamt informierte über Änderungen bei Aufzeichnungen für Alpen mit Kleinwiederkäuern. Diese Änderungen betreffen den GVE-Ansatz von Schafen und Ziegen sowie den Sömmerungsbeitrag der Schafe. Nach dem Alpsommer 2024 werde die schweizweite Bekämpfung der Moderhinke bei Schafen beginnen. Bereits ein Drittel aller Schafbetriebe sei heute schon «moderhinkefrei». zVg/reb