Der Verband Bernischer Landfrauenvereine (VBL) will die Einzelmitgliedschaft abschaffen. Rund 200 Einzelmitglieder sind dem kantonalen Berufsverband der Bäuerinnen angeschlossen, der die Interessen aller Bäuerinnen und Landfrauen vertritt. Einzelmitglieder bezahlen den Jahresbeitrag, sind zur Delegiertenversammlung (DV) eingeladen, verfügen aber über kein Stimmrecht, was öfter zu Diskussionen führe. Dies erklärte VBL-Präsidentin Barbara Kunz anlässlich der Präsidentinnen-Konferenz am Mittwochabend in Zollikofen. «Da wir der Verband der Vereine sind, macht eine Einzelmitgliedschaft keinen Sinn», führte sie aus.
Die einzelnen Vereine stärken
Der Vorstand möchte die Einzelmitgliedschaften daher ab 2026 in eine Gönnerschaft umwandeln. Zudem sei gewünscht, dass sich die Einzelmitglieder künftig den Vereinen in ihrem Dorf oder der Umgebung anschliessen. Die Vereine sollen gestärkt werden. Denn das mache die Landfrauen aus, dass sie im Verein organisiert seien und nicht einzeln. Die Abschaffung der Einzelmitgliedschaft bedingt eine Statutenänderung. An der Konferenz holte sich der VBL-Vorstand die Zustimmung, das Geschäft an der nächsten DV vom 9. April in Obergoldbach zu traktandieren.
Die Landfrauen besuchen die Firma Puralpina
Weiter überbrachte der Vorstand Infos aus dem Verband. So über die geplanten Kurse und Reisen im 2025. Der Landfrauentag im Juni führt beispielsweise zur Firma Puralpina in Frutigen. Zudem wird eine Reise nach Andalusien angeboten. Teilweise sind die Kurse und Reisen bereits auf der Website aufgeschaltet, einige Ausschreibungen sollen zudem in Kürze folgen. Für das Schuljahr 25/26 des Bildungsjahrs Hauswirtschaft (BJHW) seien bislang nur sehr wenige Anmeldungen eingegangen. Die Präsidentin weiss: «Das Schulgeld von Fr. 4200.– ist manchmal ein Problem.» Der Vorstand hat daher beschlossen, den vom Inforama angehobenen Tarif für die Schullektionen nicht weiterzugeben. Der VBL erhält jährlich aus der Patenschaft der Ökonomischen Gemeinnützigen Gesellschaft Bern (OGG) Fr. 5000–. Ein Teil dieses Geldes werde für die Differenz zwischen dem zu zahlenden Schuldgeld an das Inforama und den erhaltenen Elternbeiträgen aufgewendet. Die VBL-Kasse werde nicht belastet, betont die Präsidentin.
Das macht das Care Team
Im zweiten Teil der Konferenz stellte Ursula Bütikofer ihre Arbeit als Einsatzleiterin beim Care Team Kanton Bern (CTKB) vor. Nebst ihrem 60-Prozent-Pensum als Pflegefachfrau auf einer Intensivstation arbeitet sie seit 2018 als Einsatzleiterin. Das CTKB hat einen gesetzlichen Auftrag und leistet psychologische und seelsorgerische Erste Hilfe bei traumatisierenden Alltagsereignissen, Katastrophen oder in Notlagen. Das Einsatzgebiet des CTKB umfasst die Kantone Bern und Jura. Es kann nur von den Blaulichtorganisationen Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten aufgeboten werden. Im Jahr 2023 leistete es 655 Einsätze in etwa 397 Ereignissen. Die Einsatzleitung entscheidet jeweils, wie viele Nothelfer geschickt werden. Sie unterstehen der Erwerbsersatzordnung (EO). Beim Care Team können Menschen mit allen Berufen arbeiten. Beim jährlichen Informations- und Eignungstag wird die Eignung abgeklärt. Erst danach erfolgt die Ausbildung.