Meist blühen Rhododendren und Azaleen im heimischen Garten. Nicht so in einem Waldstück in Leuzigen. Dort lockt ein Blütenmeer jedes Jahr Scharen von Besuchenden in den Rhododendron-Wald. Die Blühwunder sind anspruchsvoll was Standort und Boden anbelangt. Sie brauchen ein Moorbeet und gedeihen am besten auf der Ost- und Nordseite des Hauses oder im Schatten eines grossen Baumes. Dies erklärt Thomas Lehmann von der Lehmann Baumschulen AG in Büren a. A. [IMG 14]
So entstand der Rhododendron-Wald
In den 1950er Jahren waren Rhododendren und Azaleen in Mode. So sehr, dass die Gärtnerei Lehmann nach Standorten mit sauren Moorböden (Torf) suchte, um sie selbst anzuziehen. Fündig wurde man beim ehemaligen Moor der Burgergemeinde Leuzigen, das gepachtet werden konnte. Torf geriet dann zunehmend in Verruf und liess die Nachfrage einbrechen. Der ideale Platz unter den Tannen liess zudem die Rhododendron-Blätter zu gross werden und die Pflanzen erlitten nach em Verkauf in den Gärten Sonnenbrand. Die Anlage wurde dann aufgegeben. Die Anlage oberhalb des Berner Dorfes Leuzigen, das an der Grenze zum Kanton Solothurn liegt, wurde dann ohne Nutzung und mit minimaler Pflege den Besuchern zugänglich gemacht. Jährlich lockt die Anlage mit der üppigen Blütenpracht nun zahlreiche Besucher(innen) an. Waren beim Besuch der BauernZeitung am Auffahrtswochende nur einige wenige Büsche am blühen, hat sich das mit der zunehmenden Wärme geändert. Die Blütezeit ist nun praktisch vorbei.
Ein Moorbeet anlegen
- Grube von etwa 50 bis 60 cm Tiefe und nicht zu klein ausheben. Minimum 3 bis 4 m2.
- Drainageschicht mit Geröll, Blähton, Holz oder Kies, 10 bis 15 cm hoch einbringen.
- Bei undurchlässigen bzw. stark verdichteten oder lehmhaltigen Böden zusätzlich für einen Abfluss sorgen. Moorbeet-Pflanzen ertragen keine Staunässe.
- Moorbeeterde einbringen. Diese besteht idealerweise aus einem
grobfaserigen Gemisch von Torfersatzprodukten, welchem 3 bis 4 kg Rhododendron-Dünger pro m3 beigemischt wird.
Die ausführliche Pflanzanleitung finden Sie hier.
«Rhododendren können das ganze Jahr über gepflanzt werden, wenn der Boden nicht gefroren ist», erklärt Thomas Lehmann. Die Sortenwahl ist jedoch zur Blütezeit im Mai am einfachsten. Während der Blütezeit braucht es ausser Giessen, keine Pflege. Während längeren Trockenperioden muss bewässert werden (je sonniger der Standort, je mehr Wasser ist nötig). Die Blüten locken zahlreiche Hummeln an.
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Die Blütezeit der immergrünen Pflanzen ist jedoch bei warmen Temperaturen rasch vorbei. Damit die Pflanzen im Folgejahr möglichst schön blühen, sollten die Blüten ausgebrochen werden, sobald sie ganz verblüht sind. Aber nicht nur Hummeln und das menschliche Auge erfreuen sich an der üppigen Blütenpracht. Rhododendren und Azaleen werden gerne vom Dickmaulrüssler-Käfer und seinen Larven befallen. Die Käfer sind nachtaktiv, der Befall kann aber durch den typischen Buchtenfrass vom Blattrand her leicht identifiziert werden.
Käfer bekämpfen
Die Larven können mit Nützlingen (Nematoden) im Frühling und Herbst erfolgreich bekämpft werden. Während der Anwendung muss der Boden feucht gehalten werden, rät Lehmann.