Nach 16 Jahren als Präsident der Schwyzer Kleinviehzüchter trat Albin Ebnöther aus Willerzell an der DV zurück.

Sie waren 16 Jahre Präsident, sind aktiver Züchter und Experte. Wie hat sich die Kleinviehzucht im Kanton Schwyz in dieser Zeit entwickelt?

Albin Ebnöther: Anfangs hatten wir bei den Ziegen nur die drei Hauptrassen Saanen-, Toggenburger- und Gemsfarbige Gebirgsziege im Verband. Heute werden an Herbstausstellungen zehn Rassen ausgestellt. Bei den Schafen wird das Weisse Alpenschaf, das Braunköpfige Fleischschaf und das Schwarzbraune Bergschaf ausgestellt. Während bei den Ziegen die Ausstellerzahlen eher ansteigen, nehmen diese bei den Schafen stark ab.

Ist es heute noch möglich, mit einem gealpten Schaf an der Viehschau in den vorderen Rängen zu stehen?

Ja, das ist möglich. Immer wieder stehen an den Herbstausstellungen gealpte Tiere in den vordersten Rängen. Die Alpung ist nach Tierbesatz limitiert, dadurch hat es auch genügend Futter.

Die neue Tierzuchtstrategie des Bundes, insbesondere die LBE, ist bei den Kleinviehzüchtern umstritten. Was ist Ihr Standpunkt?

Der Bund hält fest, dass die jetzige Benotung nicht mehr dem heutigen Stand der Wissenschaft entspricht. Gemäss Bund werden ab 2026 nur noch Beurteilungen finanziell unterstützt, wenn sie effizient gemessen und in einem Zuchtprogramm mit Zuchtwertschätzung berechnet werden. Das heisst, wenn wir nicht auf LBE umsteigen, wird ab 2028 ein grosser Teil an finanziellen Mitteln fehlen. Nach dem jetzigen Stand können die nationalen Verbände mitentscheiden, wie die neue Beurteilung gemacht werden kann. Dazu kommt, dass das aktuelle System 1980 eingeführt wurde. Veränderungen wird es immer geben.

Was waren Höhepunkte in Ihren 16 Präsidialjahren?

Sicher die zwei Eliteschauen in den Jahren 2011 und 2023. Dazu kommt das 100-Jahr-Jubiläum des Schweizerischen Ziegenzuchtverbandes im Jahr 2006. Geschätzt habe ich auch den sehr guten kollegialen Zusammenhalt im Vorstand.

Wie wird sich die Kleinviehhaltung durch die Wolfspräsenz zukünftig entwickeln?

Die Tierverluste durch Grossraubtiere belasten die Familien stark, was den Bauernalltag erschwert. Das macht mir Sorgen. Denn es wäre für eine intakte Landschaft wichtig, dass die Alpen auch in Zukunft bestossen werden. Wir Schwyzer sind aber hart im Nehmen und geben nicht gleich auf.

Benno Föhn ist neuer Kleinvieh-Präsident

Am Josefstag trafen sich die Schwyzer Kleinviehzüchter zur DV auf der Sattelegg. Im Fokus stand die Wahl von Benno Föhn, Rickenbach, zum neuen Präsidenten. Zudem wurde Markus Fässler, Bennau, neu in den Vorstand gewählt. Ein wichtiges Traktandum waren die Ehrungen: Sepp Gisler (SZV Biberegg-Rothenthurm) und Werner Lindauer (ZZV Arth-Goldau) als Kassiere, Luzia Fuchs (BFS-Zuchtverein) und Guido Zehnder (ZZG Bennau) als Aktuare und Eveline Amstutz (SZV Sattel) als Zuchtbuchführerin amten seit 20 Jahren. Meiri Schädler wurde für 30 Jahre als Präsident der Ziegengenossenschaft Bennau geehrt.