Florian von Rotz heisst der Sieger der Zürcher und Schaffhauser Berufsmeisterschaft Landwirt(in) EFZ, die vor kurzem am Strickhof in Lindau stattfand. Der 23-Jährige aus Hombrechtikon hatte bei den insgesamt acht Posten am meisten Punkte geholt. Zweiter wurde der 24-jährige Samuel Rasi aus Marthalen, Dritte die 23-jährige Ramona Kofmel aus dem solothurnischen Oberdorf. Die drei setzten sich gegen weitere fünf Kandidat(innen) durch und qualifizierten sich damit für die Swiss Skills, die vom 7. bis 11. September in Bern stattfinden. An dieser werden sie sich mit Berufskolleginnen und Berufskollegen aus der ganzen Schweiz messen.
Zu lösen war eine Vielfalt von Aufgaben
Auf die Frage, was ihn am meisten motiviert hat, sagte der Zweitplatzierte Samuel Rasi: «Von der Atmosphäre her war es mehr Teamsport als Einzelkämpfertum.» Die acht Mitstreiter(innen) hätten sich von der Ausbildung her gekannt, das Verhältnis untereinander sei kollegial. Als besonders herausfordernd habe er die Aufgabe zu den Düngerberechnungen erlebt, weil diese vorgängig am wenigsten einschätzbar gewesen sei.
An acht Posten warteten verschiedene Aufgabenstellungen aus der Landwirtschaft, welche die Absolvent(innen) einzeln zu lösen hatten:
- Umstellungsplanung: Dabei galt es, ein Teilbudget für eine Betriebsumstellung zu berechnen.
- Dünger und Boden: Hier war eine Düngerberechnung gefragt, basierend auf einer Bodenbeurteilung.
- Fachgerechtes Melken: Beim Melken wurde der Umgang mit dem Tier, die Handhabung der Melkgeräte sowie der Melkvorgang selbst bewertet. Zudem hatten die Kandidat(innen) zu beurteilen, ob die Kuh gesund ist.
- CH-TAX-Bewertung: Es galt, ein Schlachttier zu beurteilen. Im Fokus standen der Umgang mit dem Tier, die Taxierung, die Anwendung der Metzgergriffe sowie die Schätzung des Gewichts.
- Pflanzenkenntnisse: Zu bestimmen waren unter anderem bestimmte Futterpflanzen, Unkräuter, Krankheiten sowie Schädlinge und Nützlinge.
- Sämaschine abdrehen: Die Kandidat(innen) mussten eine bestimmte Aussaatmenge in kg/ha berechnen und die Sämaschine mittels Abdrehprobe auf das korrekte Gewicht einstellen.
- Parcours 1: Dabei galt es, ein Rad zu wechseln und das Fahrzeug auf einer Wippe so lang wie möglich im Gleichgewicht zu halten.
- Parcours 2: Die Aufgabe lautete, mit Traktor und angehängtem Frontmähwerk einen Parcours abzufahren. Dabei war geschicktes und genaues Fahren gefragt.
Vor dem Wettkampf konnten die Kandidat(innen) ein Training absolvieren, bei dem sie sich mit den Maschinen vertraut machen konnten. Organisiert wurde die Vorausscheidung vom Strickhof und der Bildungskommission des Zürcher Bauernverbands (ZBV).
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150 Berufe an den Swiss Skills
Die zentralen Berufsmeisterschaften Swiss Skills kommen nach 2014 und 2022 bereits zum dritten Mal zur Austragung. Präsentiert werden diesmal 150 Berufe – so viele wie noch nie zuvor. Die Palette reicht von A wie Abdichter bis Z wie Zinnpfeifenmacherin.
Rund 1150 junge Berufsleute kommen an den Swiss Skills live zum Einsatz. Dabei können ihnen die Besucher(innen) bei der Arbeit über die Schultern blicken und viele Berufe sogar selbst ausprobieren.
Weitere Informationen: www.swiss-skills2022.ch