Letzten Frühling fragte die BauernZeitung die Leserschaft, ob der erste Schnitt verregnet worden war. Anlass zur Umfrage hatte der beschwerliche Frühling gegeben, der den Futterbau aufgrund des kühlen Aprils und der wechselhaften Phasen im Mai zur Herausforderung gemacht hatte.

Knapp 600 Personen machten an der Umfrage mit. 69 % der Teilnehmenden gaben an, alles vor dem Niederschlag einfahren zu können. 31 % konnten den ersten Schnitt nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen. Die aktualisierten Resultate der Gras- und Maissilage-Enquête geben nun Aufschluss darüber, wie sich der kühle und nasse Frühling auf deren Qualität ausgewirkt hat.

Zu wenig Sonnenstunden

Zusammen mit einer unterdurchschnittlichen Sonnenscheindauer und dem langen Ausbleiben von längeren Hochdruckphasen sorgten diese Faktoren für einen späten ersten Schnitt. Dies hatte wiederum Auswirkungen auf die NEL- und APD-Gehalte des ersten Schnitts. Sie waren aufgrund des späten Schnittzeitpunktes tief, während der Faseranteil im Durchschnitt hoch ausfiel.

Der hohe Anteil des ersten Schnitts am gesamten Wiesenfuttervorrat ergibt Futterwerte, die insgesamt mit 5,5 MJ NEL und 89 g APDN deutlich tiefer liegen als in den vergangenen Jahren. Demgegenüber fällt der Rohaschegehalt höher aus als in den letzten Jahren, was ebenfalls auf die teils schwierigen Erntebedingungen hinweist.

Die Gehalte in den verschieden Futterbauregionen sind sich in diesem Jahr sehr ähnlich, wie die Autorinnen der Enquête schreiben. «Praktisch alle Regionen hatten Schwierigkeiten, den Rohaschegehalt und somit die Futterverschmutzung unter 100 g/kg TS zu halten.» Der durchschnittliche pH-Wert liegt mit 4,8 im Optimum. Die durchschnittlichen Mineralstoffgehalte liegen im erwarteten Bereich, unterscheiden sich jedoch stark je nach Region.

Grosse Streuung

Die Analysen der Milch- und Essigsäuregehalte zeigen, dass es eine grosse Streuung zwischen akzeptablen und schlechten Silagen gibt. Im Schnitt wurden Milchsäuregehalte mit den Zielwerten 50 bis 100 g/kg TS erreicht. Die Essigsäuregehalte waren fast durchgehend im angestrebten Bereich.

 

In der Grassilage ist der Rohaschgehalt höher als in den letzten Jahren

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Energiegehalt liegt bei Maissilage im angestrebten Zielbereich

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Auch die Analysewerte der Maissilage sind in der Raufutter-Enquête gelistet.(Quelle Agridea)