Die Obsternte neigt sich dem Ende zu. Nach der Ernte müssen noch letzte Abschlussarbeiten in der Obstanlage durchgeführt werden, bevor der Winter einbricht. Damit wird sichergestellt, dass die Bäume optimal gepflegt in den Winter gehen.
Mäusebefall kontrollieren
Der Druck durch Mäuse ist in diesem Jahr hoch. Nach der Ernte ist es ratsam, die Obstanlagen sofort auf Mäusebefall zu kontrollieren und diese zu bekämpfen. Zur Bekämpfung können eingesetzt werden: Topcat-Fallen, Mäusezäune, die idealerweise bereits beim Erstellen einer Anlage installiert werden, Mäusevernichter oder Rodentizide.
Alle Bekämpfungsmassnahmen sind mit der nötigen Vorsicht und unter Beachtung der gesetzlichen Auflagen einzusetzen. Wo starker Mäusedruck herrscht und der Baumstreifen sehr dicht gewachsen ist, kann bei mildem Wetter kurz nach der Ernte noch ein Kontaktherbizid eingesetzt werden, um einem Mäusebefall vorzubeugen. Der Wirkstoff Glufosinate (z. B. Basta 150) darf nur noch bis zum 6. Januar 2022 eingesetzt werden.
Hagelnetze öffnen und einrollen
Für eine optimale Sonneneinstrahlung sollte nach der Ernte sofort mit dem Öffnen und Einrollen der Netze angefangen werden. Dies fördert die Blütenknospenqualität für das Folgejahr. Ebenso besteht nach der Ernte die Gefahr von Schneefall bei einem frühzeitigen Wintereinbruch. Um ein Einbrechen der Anlage zu verhindern, sollten die Netze schnell zusammengebunden werden.
Herabfallende Blätter mulchen
Auf den herabfallenden Blättern der Bäume können Pilzsporen überwintern. Um den Blattabbau zu fördern und um das Sporenpotenzial im Frühjahr zu verringern, sollte die Anlage vor dem Wintereinbruch nochmals gemulcht werden.
Bodenproben entnehmen, um auf Ernährungsstörungen zu reagieren
Zwischen August und November ist der ideale Zeitpunkt, um bei Obstkulturen eine Bodenprobe zu entnehmen. Gemäss ÖLN muss im Obstbau alle zehn Jahre eine Bodenprobe entnommen werden, in der Regel wird dies jedoch öfter, alle fünf Jahre, gemacht. Damit kann sichergestellt werden, dass rechtzeitig auf Ernährungsstörungen reagiert werden kann. Bei der Beprobung werden 12 bis 20 Proben diagonal durch die Parzelle entnommen.
Wird die ganze Anlage gedüngt, dann werden die Einstiche im Baumstreifen, in der Fahrgasse und zwischen der Fahrgasse und dem Baumstreifen entnommen. Wird die Anlage nur lokal im Baumstreifen gedüngt, dann werden die Einstiche im Baumstreifen durchgeführt. Mit der Bodenanalyse wird die Nährstoffverfügbarkeit von Phosphor (P), Kalium (K) und Magnesium (Mg), sowie der pH-Wert und der Humusgehalt im Oberboden (2 bis 25 cm) erhoben. Die Düngung erfolgt nach der Düngungsnorm der Grud.