Vor Wochenfrist traf sich die Luzerner Saatzuchtgenossenschaft (LSG) zur GV in Rickenbach LU. Dabei war das Anbaujahr 2023 nochmals gewichtiges Thema. Das Wetter war – schon wieder – nicht ganz gewöhnlich. Zweitwärmstes Jahr seit Messbeginn, niederschlagsarmer Winter, nasser Frühling, trockener Frühsommer oder sehr nasser Spätherbst sind nur einige Stichworte aus dem Jahresbericht Getreide 2023. Die fehlenden Niederschläge im Juni und die Hitze im Juli «beschleunigten die Getreideabreife deutlich und wirkten sich auch auf den Ertrag aus», steht im Jahresbericht Getreide der LSG.
732 Tonnen Saatgetreide
178 ha waren in der Zentralschweiz im Frühling 2023 für die Saatgutproduktion angemeldet. 160 ha konnten nach Feldbesichtigungen als Saatgetreide geerntet wurden. Aus den 968 t Ertrag konnten 732 t Saatgetreide aufbereitet werden, was einer Saatgutausbeute von rund 76 Prozent entspricht. Schweizweit wurde gemäss UFA-Samen wegen Flächenkonkurrenz und BFF weniger Saatgetreide abgesetzt. Der Verkaufsrückgang der LSG liegt ungefähr im nationalen Schnitt von gut 7 Prozent.
Für 2024 wurden aus der Zentralschweiz 168 ha von Saatgutproduzenten gemeldet, aufgeteilt in Weizen (79 ha), Korn (57 ha), Gerste (30 ha) und Triticale (2 ha). Neu vermehrt wird in der Region die Weizensorte Axen.
54 ha Pflanzkartoffeln
Genau das gleiche Wetter hatten die Produzenten der Pflanzkartoffeln. Dies hatte eine unberechenbare Blattlaus-Situation zur Folge, dazu kam gebietsweise Hagel und unter dem Strich somit tiefe Erträge. Etwas über 50 ha standen in der Zentralschweiz zur Verfügung. Erstmals seien die Sorten Colomba (frühreif) und Acoustic (robust) ausgepflanzt worden, schreibt LSG-Geschäftsführer Patrick Kreienbühl in seinem Resümee. Rund 7 ha mussten als für das Gütesiegel Pflanzkartoffeln nicht tauglich abgewiesen werden. Diese Posten liefen gut über den Speisekanal. Das verkaufte Pflanzgut betrug damit 2023 noch knapp 590 Tonnen. So wenig Menge hatte die LSG schon länger nicht mehr im Angebot. «Der durchschnittliche Aren-Ertrag lag bei nur 127 kg», rechnete Kreienbühl vor. Die Qualität der abgelieferten Pflanzkartoffeln war hingegen gut. Pflanzkartoffeln seien europaweit ein rares Gut. Die Aufbereitung in der Zentrale in Sursee LU mithilfe der Produzenten verlief wiederum reibungslos. Für den Anbau 2024 sind gemäss Patrick Kreienbühl gegen 54 ha geplant, leicht mehr als im Vorjahr.
Die LSG wird präsidiert von Fritz Trachsel und hat in den Kantonen Luzern und Zug insgesamt 47 Mitglieder. Neue Pflanzgutproduzenten seien willkommen.