Die Blattlaussituation nimmt weiter an Fahrt auf. In vielen Kantonen wurde diese Woche die Grüne Pfirsichblattlaus gefunden. So wurde unter anderem in den Kantonen Fribourg, Bern, Solothurn, Aargau, Luzern, Zürich, Schaffhausen und St. Gallen die Bekämpfungsschwelle überschritten.
Ab sofort wurde in den oben genannten Kantonen die Freigabe zur Bekämpfung der Grünen Pfirsichblattlaus mit den beiden Wirkstoffen Flonicamid (Teppeki) und Spirotetramat (Movento SC) erteilt. In allen weiteren Kantonen ist die Bekämpfungsschwelle noch nicht erreicht und die Freigabe folglich noch hängig.
Zwei auf einen Schlag
Beim Einsatz von Teppeki oder Movento SC werden ebenfalls die vielfach vorhandenen Schwarzen Rübenblattläuse miterfasst. Zur optimalen Wirkung der Insektizide sollten nach der Applikation für einige Stunden trockene Bedingungen herrschen. Extenso- oder IP-Suisse Rüben müssen vor einer allfälligen Behandlung beim Landwirtschaftsamt bzw. bei der Labelorganisation abgemeldet werden.
Zuckerrübenparzellen, die in zwei Wochen das 12-Blattstadium noch nicht erreicht haben, sollten mit einer Folgebehandlung geschützt werden. Dabei müssen die Wirkstoffe abgewechselt werden, da sowohl Teppeki als auch Movento SC lediglich einmal pro Jahr eingesetzt werden dürfen. Spätestens ab dem 10- bis 12-Blattstadium sind die Schäden der Blattläuse vernachlässigbar. Für alles Weitere ist den Anwendungsempfehlungen der jeweiligen Kantone Folge zu leisten.
Bestandesdichten im Soll
Die Zuckerrübenbestände präsentieren sich aktuell in unterschiedlichen Stadien. In den meisten Fällen liegt die Bestandesdichte aber im Optimalbereich zwischen 80 000 bis 95 000 Pflanzen / ha. Lückigere Bestände können aufgrund des kompensatorischen Wachstums der Rüben ebenfalls verschmerzt werden, sofern die Lücken gleichmässig verteilt sind und nicht mehrere Quadratmeter einnehmen.
Lücken in grossem Ausmass kann die Erdschnake verursachen. Zu den Symptomen eines Befalls gehören unter anderem angefressene Triebe, abgetrennte Pflanzenstücke und in den Boden gezogene Pflanzen. Bei fortschreitendem Befall beginnen die Pflanzen zu welken. In den Zuckerrüben ist der Schädling bis zum 6-Blattstadium ein Thema. Die ersten Erdschnaken sind nun bereits wieder aus den Parzellen ausgeflogen. In den stufig aufgewachsenen Rüben sind sie jedoch nach wie vor präsent und können Schäden verursachen. Bevorzugt legen die adulten Erdschnaken-Fliegen ihre Eier in bewachsene Böden ab. Von einer Kunstwiese als Vorkultur vor den Rüben ist daher abzuraten. Auch früh etablierte Gründüngungen oder Streifenfrässaaten im Mais werden vom Schädling als Eiablageort genutzt. Meist äussert sich der Befall hier jedoch in einem geringeren Ausmass.