Die Rübenparzellen präsentieren sich in den meisten Regionen sehr schön. Die wärmeren Temperaturen und die letzten Regenfälle sorgten für ideale Wachstumsbedingungen in den Beständen. Die Niederschläge waren vor allem in der Ostschweiz sehr willkommen, da der April in dieser Region sehr regenarm war.
Lückige Bestände?
Die Folgen des ausbleibenden Regens sind nach wie vor in den betroffenen Parzellen sichtbar. Die Bestände liefen teils unregelmässig und stufenweise auf. So ist es möglich, dass im selben Bestand Rüben im Keimblatt- bzw. 6-Blattstadium zu finden sind. Aus diesem Grund können betroffene Bestände auf den ersten Blick einen lückigen Eindruck vermitteln. Das gefallene Wasser hilft jetzt aber dabei, diese Unregelmässigkeit wieder etwas auszugleichen.
Schädlinge kommen und gehen
Die meisten Rüben befinden sich mittlerweile zwischen dem 4-8-Blattstadium. Aufgrund des fortgeschrittenen Entwicklungsstadiums ist der Erdfloh kein Problem mehr. Auch die Schäden von Erdschnaken kommen langsam aber sicher zu einem Ende. Im Gegenzug zu den abtretenden Schädlingen melden sich andere neu an. Ab letzter Woche konnten vermehrt schwarze Blattläuse in den Rübenbeständen gefunden werden. Die Niederschläge von Anfang Woche haben den Blattlausdruck etwas ausgebremst. Nun gilt es, die Situation weiter zu beobachten.
Zwei auf einen Schlag
Die Bekämpfungsschwelle für schwarze Blattläuse liegt im 4-Blattstadium bei 50 % bzw. im 6-10-Blattstadium bei 80 % befallenen Pflanzen. Zur regulären Bekämpfung stehen unter anderem die Insektizide Pirimor (Pirimicarb) und Teppeki (Flonicamid) zur Verfügung. Da jedoch für eine optimale Wirkung dieser Mittel warme und wüchsige Temperaturen von über 15 ° C erforderlich sind, sollte mit einer Behandlung noch zugewartet werden.
Je nach Einflug der Grünen Pfirsichblattlaus können nächste Woche beide Blattlausarten mit einer Insektiziddurchfahrt erfasst werden. Behandlungen mit Insektiziden auf Acetamiprid- und Spirotetramat-Basis müssen vorgängig via Sonderbewilligung kantonsweise freigegeben werden.
Düngung vor Abschluss
Die Zuckerrüben-Fachstelle (SFZ) und die kantonalen Pflanzenschutzdienste führen auch dieses Jahr wieder ein Monitoring zur Überwachung des Einfluges der Grünen Pfirsichblattlaus durch. Die Rübenpflanzer werden via BetaSwiss-App über die Resultate des Monitorings informiert. Die Düngung kann im jetzigen Rübenstadium abgeschlossen werden. Es gilt darauf zu achten, dass schnell verfügbare Mineraldünger verabreicht werden. Langsam wirkende Düngemittel (Hofdünger, Harnstoff) bringen ihre Wirkung zum falschen Zeitpunkt und wirken sich negativ auf die Zuckerausbeute aus. Die Düngung sollte spätestens um das 8-Blattstadium der Rüben abgeschlossen sein. Im Normalfall liegt dieses Stadium Mitte Mai vor.