Zwar steht die BEA bald schon wieder an, dennoch erinnert sich der Verband Berner Früchte gerne an die Ausgabe 2022 zurück. Und dies wurde an der Generalversammlung von vergangener Woche am Oeschberg in Koppigen mehrfach getan. Die Sonderschau Obst, welche der Verband Berner Früchte und der Schweizer Obstverband gemeinsam am neuen Standort des Grünen Zentrums präsentierten, sei ein voller Erfolg gewesen. Die Schau habe viel Aufmerksamkeit von den Konsument(innen) erlangt. Dies bilanzierte Geschäftsführer Ueli Steffen. Rund 40 Personen standen am Stand während der Messe im Einsatz. «Wir haben gemerkt, dass es sehr wichtig ist, Auskunft geben zu können», betonte der Geschäftsführer.
2022 war das Jahr der Mitte
Auch die verschiedenen Produktezentren des Verbands blickten auf das vergangene Jahr zurück. 2022 sei wieder einmal ein gäbiges Jahr gewesen, das Spass gemacht habe. Und: «Es war das Jahr der Mitte.» So fasste Tobias Meuter vom Produktezentrum Obst das vergangene Jahr zusammen. Bei allen Obstarten konnten mittlere bis gute Ernten verzeichnet werden. Trockenheit und grosse Hitze bescherten jedoch einen früheren Erntebeginn. Dies etwa bei Beeren und auch Zwetschgen.
Höhere Preise wurden vom Obstverband gefordert
Christian Zufferey vom Schweizer Obstverband forderte denn auch deutlich: «Bei Zwetschgen keine frühen Sorten mehr neu anbauen, sondern die späteren Sorten.» Zufferey informierte auch über die Bemühungen der Arbeitsgruppe bei den Preisverhandlungen. Die gestiegenen Produktionskosten müssten berücksichtigt werden. So seien etwa die Produktionskosten bei Kirschen innerhalb zweier Jahre von Fr. 6.29 auf Fr. 6.79 pro Kilo gestiegen. Dies sei deponiert worden, um heuer höhere Preise zu bekommen. Und er versprach: «Die Preisverhandlungen werden heuer besser sein als im letzten Jahr.» Der Tafelobst-Lagerbestand an Birnen und Äpfeln lag per Ende November im Bereich des Ziellagerbestandes. Hubert Zufferey betonte jedoch, dass es hierzulande ein Marktpotenzial von rund 2000 Tonnen guten Lagerbirnen gäbe.
Die Checkliste für nachhaltiges Obst ist aufgeschaltet
Seit der Ernte 2022 ist die Branchenlösung «Nachhaltigkeit Früchte» in Kraft, zu der sich bereits einige Kernobstproduzenten angemeldet haben. Der Handel entschädige die Produktion für ihre Mehraufwände mit einem Aufpreis von sechs Rappen pro Kilogramm. Hubert Zufferey erklärt, dass die Checkliste 2023 für dieses Programm auf der Website des Schweizer Obstverbandes aufgeschaltet sei.
Eigenes Marktumfeld auf der Verbandswebsite verlinken
Neu ist das gesamte Jahresprogramm des Verbands Berner Früchte auf der Verbandswebsite aufgeschaltet. Präsident Urs Grunder forderte zu regem Besuch auf. Tobias Meuter erklärte zudem, dass ein Ziel des neuen Geschäftsjahres sei, mehr Infos über die WhatsApp-Gruppe zu verbreiten. Darin würden etwa auch Erinnerungen an bevorstehende Anlässe verschickt. Wer in diese Gruppe aufgenommen werden will, kann sich bei Tobias Meuter melden. Weiter können die Mitglieder auf der Verbandswebsite ihres Verbandes ihr eigenes Marktumfeld gratis verlinken. «Macht davon Gebrauch», forderte Geschäftsführer Ueli Steffen auf.
Höhenangst ist auf Leiter ein Thema, hoch oben in der Luft jedoch nicht
Im Anschluss brachte Remo Läng, Seeländer Extremsportler und «König der Lüfte», den Obstproduzenten seine Leidenschaft für das Fallschirmspringen und das Fliegen mit dem Wingsuit näher. Er zog Parallelen zwischen dem Extremsport und der Landwirtschaft. Dabei machte er deutlich, warum Höhenangst zuoberst auf der Leiter im Apfelbaum zum Problem werden könne, jedoch hoch oben in der Luft kein Thema sei. Der Horizont macht dabei den Unterschied.
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