«Die Produktion von Saat- und Pflanzgut wird aufgrund verschiedener Einflussfaktoren immer schwieriger und aufwendiger», schreibt Fritz Trachsel, Präsident der Luzernischen Saatzuchtgenossenschaft (LSG), in seinem Vorwort zum Jahresbericht 2022, welchen er den Mitgliedern in Grosswangen präsentierte. Gleichzeitig wachse die Bedeutung der «Vermehrer» wieder.

183 ha Getreide

Beim Saatgetreide wurde insgesamt ein erfreuliches Ergebnis erreicht. Der trockene Frühling habe allerdings das Ertragspotenzial doch eingeschränkt, bilanzierte Roland Stalder, UFA-Samen. Eine frühe Ernte mit guten Keimfähigkeiten und tiefem Krankheitsbefall sorgte aber für einen positiven Blick zurück auf die rund 183 ha Getreide, welche 2022 in der Zentralschweiz zur Saatgutproduktion gemeldet waren. Davon konnten nach einer Feldbesichtigung 167 ha tatsächlich als Saatgetreide geerntet werden. Aus dem Erntegut wurden rund 1000 Tonnen Saatgetreide aufbereitet. 2023 wurden mit 177 ha leicht weniger Fläche gemeldet. Davon sind 76 ha Weizen, 70 ha Dinkel, 25 ha Gerste, 3 ha Triticale und 3 ha Sommerhafer.

Blattläuse bei Kartoffeln

Schwieriger war die Situation im vergangenen Jahr bei den Pflanzkartoffeln. Als Gründe führt LSG-Geschäftsführer Patrick Kreienbühl den hohen Blattlausdruck, ungünstige Ausgangsposten und Spätinfektionen auf. Insgesamt rund 7 von 50 ha fielen so aus der Produktion. Vielleicht sei man in der Zentralschweiz in den vergangenen Jahren auch ein wenig verwöhnt worden. Wärme und Trockenheit minderten die Erträge zusätzlich. Trotzdem wurden rund 717 Tonnen Pflanzgut verkauft, was etwas der Menge von 2021 entspricht, wegen Nässe bekanntlich ebenfalls ein mässiges Jahr. Der Aren-Ertrag lag bei142 kg. 2023 soll eine leicht grössere Fläche angebaut werden. Die Aussichten bei der Vermarktung seien gut. Neu in der Vermehrung ist die vielversprechende Speisesorte Colomba.

Freude macht Kreienbühl weiterhin die Kalibrier- und Sortieranlage in den Fenaco-Hallen in Sursee. Die Investition vor sieben Jahren habe sich seiner Meinung nach als richtig erwiesen, die Abschreibungen können planmässig gemacht werden.