Im Gasthof Linde in Sommeri war kein Platz mehr frei, als die Omya (Schweiz) AG Agro zur Pflanzenschutztagung einlud. «Die Schweiz übernimmt immer mehr europäische Richtlinien. Wird in der EU ein Wirkstoff verboten, folgt unmittelbar darauf ein Stopp auch in der Schweiz», sagte Adrian Imfeld.

Nicht auf Vorrat kaufen

Umgekehrt dauere es momentan Jahre, bis ein Produkt zugelassen werde, auch wenn es längst in der EU angewendet werden dürfe. Imfelds Fazit: «Ausverkauf- und Aufbrauchfristen können jederzeit ändern.» Also – gewisse Pflanzenschutzmittel besser nicht auf Vorrat kaufen.

Aufgrund von Fusionen von Agrar-Firmen änderten sich in den letzten Jahren bei vielen Produkten die Zulassungsnummern (W-Nummern). Neben den Pflanzenschutzmittelnamen muss in der Inventarliste aber auch die aktuelle Zulassungsnummer dokumentiert werden. Damit keine Fehler entstehen, empfiehlt Imfeld, beim aktuellen Lieferschein oder auf der Etikette nachzuschauen oder sich beim Pflanzenschutzberater zu erkundigen.

Geänderte Auflagen

Wie in jeder Saison gibt es eine Reihe von geänderten Anwendungsbestimmungen und Bewilligungen, diese stellte Adrian Imfeld vor. Bei Bronco Top wurde die Abschwemmauflage von 3 auf 1 Punkt reduziert und bei der Abdrift von vorher 50 m auf 6 m zu Oberflächengewässern. Teppeki zur Bekämpfung von Blattläusen bei den Zuckerrüben ist definitiv bewilligt. Attracap wird zur Bekämpfung der Drahtwürmer 2024 eine Notfallzulassung erhalten, ebenso wie Pistal zur Blattlausbekämpfung bei den Zuckerrüben.

Neue Blattdünger

Neue Wirkstoffzulassungen gibt es nicht, umso mehr steigt das Portfolio im Bereich Biostimulanzien. Omya (Schweiz) AG Agro  hat mit Kelpak einen neuen Blattdünger am Start. Es basiert auf einem Meeresalgenextrakt aus Braunalgen und soll das Wurzelwachstum stimulieren und die Nährstoffaufnahme verbessern. Geeignet für alle Kulturen inklusive Kartoffeln, Getreide und Hackfrüchte.

Ebenfalls ein neuer Blattdünger ist Utrisha N. Dieser soll Luftstickstoff in pflanzenverfügbares Ammonium umwandeln und die Photosyntheseleistung erhöhen. Adrian Nägeli von der Omya stellte ihn vor und sagte: «Utrisha N ist eine Stickstoff-Quelle ohne das Risiko der Stickstoff-Auswaschung in Gewässer oder zusätzlicher Treibhausgasemissionen wie Lachgas.»

Als doppelte Kraft gegen resistente Gräser wie Fuchsschwanz und Raigras pries Nägeli Aduka an. Das Getreideherbizid besteht aus 400 g/l aus Flufenacet und 200 g/l Diflufenican und eignet sich für Herbstanwendungen

Als Mäuse- und Rattenköder hat Omya neu Relpexa im Sortiment. Es basiert auf Vitamin D3 und verursache laut Nägeli im Gegensatz zu antikoagulanten Mäuseködern keine Resistenzen,  kaum Sekundärvergiftungen und wirke bis zu drei Mal schneller.

Bewährt hätte sich auch das Produkt Oxysol, insbesondere in der Westschweiz, sagte Adrian Nägeli. Es handelt sich um fein gemahlenes Quarzmehl, das mit Sauerstoff angereichert ist. Viele Westschweizer Produzenten haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht, so Nägeli.

Alle Neuheiten auf einen Blick

Entec 26 hesst nun Novatec

Entec 26 wird nicht mehr produziert. Das Nachfolgeprodukt von Omya heisst Novatec 26 und  besteht aus dem gleichen Inhalt mit der gleichen Wirkungsweise. Der nitrifikationshemmende Stickstoffdünger verzögert die Umwandlung von Ammoniumstickstoff zu Nitrat und stellt dem wachsenden N-Bedarf der Pflanze kontinuierlich Stickstoff zur Verfügung.