Im vergangenen Jahr wurden in Kloten Japankäfer entdeckt und rigoros bekämpft.  Es ist die erste und bisher einzige Population nördlich der Alpen. Das Befallsgebiet bei der Sportanlage Stighag in Kloten überwachten die Pflanzenschutzexperten seither sehr, sehr aufmerksam. Bereits wurden schon vor einigen Wochen Japankäferlarven bei Bodenbeprobungen auf dem Fussballplatz gefunden. So geht die Bekämpfungsstrategie in die zweite Runde.

Nach wie vor gilt, dass Kompost, Pflanzen mit Wurzeln in Erde und Bodenmaterial nicht aus Kloten hinaus transportiert werden dürfen.

Fussballplatz ist bis September gesperrt

Eine erste Bekämpfungsmassnahme wurde bereits am Dienstag, 7. Mai, umgesetzt. Der Fussballplatz wurde mit einer Plastikfolie hermetisch abgedeckt und bleibt bis Ende September zugedeckt. «Dadurch finden die Larven keine Nahrung mehr, allfällige Käfer können nicht wegfliegen und eine Eiablage ist auch nicht möglich», erklärte Fiona Eyer von der Fachstelle Pflanzenschutz des Strickhofs.

Weitere Massnahmen sind Bewässerungsverbote für Rasen und Grünflächen, sofern im Frühsommer Käfer in den Überwachungsfallen gefunden werden. Geplant ist zudem, eine Wiese als Lockfläche anzusäen. Dort siedeln sich die Käfer an, was verhindere, dass sie sich weiter ausbreiten. Die Lockfläche kann im Herbst so bearbeitet werden, dass alle Käferlarven im Boden vernichtet werden.

Insektizide, nur wenn nötig

«Ein erneuter Einsatz von Insektiziden direkt auf den Wirtspflanzen in einem begrenzten Gebiet ist nicht ausgeschlossen, wird aber nur dann durchgeführt, wenn er entscheidend zur Tilgung des Befalls beitragen kann», sagte Fiona Eyer. Hingegen kommen Fallen zum Einsatz, die mit einem insektizidbehandelten Netz versehen sind.

Hohe Kosten

2023 kosteten die Massnahmen Fr. 580 000.– und wurden von Bund und Kanton getragen. Auf Entschädigungen für Schäden durch Massnahmen hätten laut Gesetzeslage nur Landwirtschaftsbetriebe und Gartenbauunternehmen Anrecht, führte Amtsleiter Marco Pezzatti auf eine Frage eines Zuschauers an.

«Wir müssen die Massnahmen erdulden», sagt René Huber, Stadtpräsident Kloten, am Livestream. Kloten müsse allein die Kosten tragen, dass die Fussballplätze in dieser Saison nicht benutzt werden können. Eine Lösung für den FC Kloten sei noch nicht gefunden worden.

Link: Aufzeichnung Livestream der Zürcher Baudirektion vom 6. Mai