Sie hätten schon vor zehn Jahren von einer Baumallee geträumt, sagte Josef Risi, ehemaliger Schwyzer Kantonstierarzt als Vertreter der Eigentümerfamilie bei der Eröffnung. Dass nun auf ihrem Bauernhof in Arth gleich eine so grosse Allee entstehe, hätten sie sich allerdings nie träumen lassen. Der Hof wird heute von Risis Tochter Nicole geführt, in Betriebszweiggemeinschaft mit Michael Reichmuth vom benachbarten Biohof Fluofeld, welche auf Gemüsebau spezialisiert ist. Dieser sorgt für den Unterhalt der Bäume, und er wies aber auch darauf hin, dass Biodiversität und Lebensmittelproduktion nebeneinander Platz haben müssten.

Kaum Markt für Obst

Vor Jahrzehnten sei der Talboden von Arth, aber auch die Hänge über dem Dorf, mit Bäumen übersät gewesen, erzählte Gemeindepräsident und Landwirt Ruedi Beeler. Heute sei die Landschaft eher ausgeräumt, auch weil der Bund vor Jahrzehnten mit Rodungsbeiträgen den Rückgang der Hochstammbäume beschleunigte. Auch heute sei die Wirtschaftlichkeit solcher Bäume klar nicht gegeben, betonte Beeler. «In den 1970er-Jahren brachte das Kilo Brennkirchen noch 2,5 Franken pro Kilo, heute ist es noch rund ein Franken.» Ohne Unterstützung der Öffentlichkeit für mehr Biodiversität und ohne Idealismus der Bauern für eine Bereicherung der Landschaft mit mehr Bäumen gehe es nicht. Baumpflanzungen würden auch keine schnelle Rendite ermöglichen, sondern seien eine Investition in die Zukunft.

Studentinnen trieben voran

Weil viele Früchte von Hochstammbäumen allerdings kaum mehr gefragt sind, wurden vor allem Kastanien und Nussbäume gepflanzt. Insgesamt 150 Bäume von 14 verschiedenen Arten seien es entlang des Pilgerweges nahe des Siedlungsgebietes. Ergänzend wurden auch 260 Sträucher gesetzt. Vorangetrieben wurde das Projekt «GrossARTHige Baumalleen» von vier ETH-Studentinnen, auch unterstützt von Theo Weber vom Amt für Wald und Natur, Kanton Schwyz. Finanzielle Unterstützung gab es von Bund, Kanton und Gemeinde sowie vom Fonds Landschaft Schweiz.

Bundesrätin mit dabei

Eröffnet wurde die Allee am Samstag 22. Mai, dem internationalen Tag der Biodiversität, im Beisein von Bundesrätin Simonetta Sommaruga. Sie hatte am 1. August 2020 auf dem Rütli jedem Kanton einen Baum geschenkt als Anerkennung für die Hilfe der Menschen während der Corona-Pandemie. Der Schwyzer Rütlibaum fand seinen Platz in der neuen Baumallee.