Die Kadi AG in Langenthal BE liefert rund 80 Prozent ihrer Kartoffel- und anderen Tiefkühlspezialitäten in die Schweizer Gastronomie. «Wir sind von der Corona-Krise und den damit verbundenen behördlichen Massnahmen stark betroffen», sagt Geschäftsführer Christof Lehmann. «Seit dem einschneidenden Lockdown sind unsere Absätze um fast 80 Prozent eingebrochen.» Einen leichten Gegentrend verzeichne das Unternehmen im Bereich Retail (Detailhandel), «jedoch ist diese Kompensation minim und kaum der Rede wert».
Kaum Alternativen zu finden
Gibt es alternative Absatzkanäle? Es sei im Geschäftsfeld der Kadi AG sehr anspruchsvoll, kurzfristig neue Absatzkanäle zu etablieren, hält der CEO fest. Schwierig sei es insbesondere auch im Hinblick auf ein vernünftiges Kosten-Nutzen-Verhältnis. «Für den Online-Handel sind unsere tiefgekühlten Kartoffelspezialitäten und Pommes-Frites-Variationen leider nur bedingt geeignet», sagt Christof Lehmann. Die Kadi AG hat neben den vorgeschriebenen Massnahmen des Bundes zum Gesundheitsschutz verschiedene Massnahmen ergriffen: Unter anderem Kurzarbeit in sinnvollen Bereichen, die Drosselung geplanter Investitionen, Kostenbremse im gesamten Unternehmen und weitere.
Chips sind sehr gefragt
«Unsere Mitglieder spüren die Auswirkungen der Krise stark», sagt Urs Reinhard, Geschäftsführer der Swiss Convenience Food Association. Bei der Vereinigung sind 16 Hersteller von Convenience-Produkten Mitglied. «Der Gastrokanal ist bei den Kartoffelprodukten wie Pommes komplett eingebrochen», so Reinhard.
Gleichzeitig laufe der Absatz von Speisekartoffeln im Detailhandel sehr gut, auch «bei den Chips ist die Nachfrage wie noch nie dagewesen.» Die Anpassung der Warenflüsse sei deshalb eine logistische Herausforderung. Kurzarbeit sei bei den Mitgliedern kein Thema, eher im Gegenteil. «Man muss schauen, wie man die Personalplanung hinbekommt, gerade falls es einen Krankheitsfall geben sollte.» Eine gewisse Herausforderung für die Unternehmen seien anstehende Wartungsarbeiten. Die Spezialisten dafür kämen in einigen Fällen aus Deutschland.