Trotz erhöhtem Wassergehalt waren die Körnermais-Erträge 2020 höher als in den Vorjahren. «Beim Körnermais war im Jahr 2020 eine sehr hohe Ernte zu verzeichnen, welche um 25 % höher lag als im Jahr 2019», erklärt Stephan Scheuner, Direktor von Swiss Granum. «Dieser Anstieg ist auf die deutlich höhere Anbaufläche zurückzuführen», so Scheuner. Jedoch wurden aufgrund der feuchten Bedingungen während der Saison vermehrt Krankheiten festgestellt, schreibt Diane François von UFA-Samen.

Import auf stabilem Hoch

Wie der Schweizerische Getreideproduzentenverband (SGPV) schreibt, herrscht für den Anbau von Körnermais zu Futterzwecken aber auch weiterhin grosses Potenzial. In den letzten Jahren musste im Schnitt die Hälfte der benötigten Menge an Körnermais in die Schweiz importiert werden.

Einen grossen Einfluss auf die Produktionsmenge von Körnermais hat laut SGPV die Verdrängung durch Silomais. «Die Preise bzw. die Verkaufserlöse von Silomais sind so hoch, dass Körnermais nicht konkurrenzfähig ist», sagt Ruedi Hunger, Leiter der Getreidesammelstelle in Chur. Für Biobetriebe im Kanton Graubünden habe der Körnermaisanbau noch Potenzial, so Hunger. Dies, weil der Verkaufspreis rund 50 Franken höher sei als bei Nicht-Bio-Mais und weil «die Erträge bei professionell geführten Biobetrieben recht gut sind», weiss Ruedi Hunger.

Der Körnermais habe auch in Bezug auf die Trockenheitsresistenz ein grosses Potenzial, heisst es beim SGPV. In Deutschland konnte durch die Entwicklung von neuen Sorten ein jährlicher Ertragsfortschritt von rund 1,6 t/ha beobachtet werden, beschreibt der SGPV. 

Bio-Körnermaisanteil 9,7 %

Im Jahr 2019 wurden für die menschliche Ernährung 4538 Tonnen Körnermais importiert. 133 850 Tonnen wurden gemäss der Eidgenössischen Zollverwaltung zu Futterzwecken eingeführt. Die Gesamtmenge an Körnermais beläuft sich auf rund 218 00 t. «Darin ist auch Körnermais enthalten, der ursprünglich als Silomais angemeldet war. Der Bio-Körnermaisanteil beträgt 9,7 % », ergänzt Stephan Scheuner.