Die Witterung zu beginnender Abreife der Sonnenblumen ist dieses Jahr vielerorts optimal. Es empfiehlt sich daher, die Bestände auf Gesundheitszustand, Verunkrautung und Reifegrad zu kontrollieren.

Je nach Sorte und Höhenlage tritt die Reife hierzulande 130 bis 150 Tage nach der Saat ein und kommt daher auf Ende August bis Ende September zu liegen. Der maximale Feuchtegehalt der Körner zur Übernahme sollte 6 % betragen. Höhere Feuchtegehalte bedeuten Trocknungskosten oder Gewichtsabzug bei der Ablieferung. Je trockener die stehenden Sonnenblumen, desto leichter lösen sich auch die Kerne aus den Körben und es ist mit höheren Druschverlusten zu rechnen. Daher liegt die optimale Feuchtigkeit beim Drusch bei rund 8 %.

Die Körner beginnen auszufallen

Der Erntezeitpunkt ist dann erreicht, wenn Stängel und Blütenboden braun, die Blätter an Stängel verdorrt und auch die Blüten der Kerne am Abfallen sind. Die Schale der Körner ist zu dieser Zeit fest und erste Körner beginnen auszufallen. Die Drusch-Einstellungen sind bei der Sonnenblumenernte umso wichtiger, da gebrochene Körner ranzig werden und diese deshalb bei der Übernahme zum Schwarzbesatz gezählt werden. Ein Schwarzbesatz von mehr als 2,5 % ist preisrelevant.

Den Mais eng betreuen

Wenn Kolben beim Drusch nicht erfasst werden, kann der Maiszünsler erhebliche Ertragseinbussen hervorrufen, weil die Maisstängel durch den Frass der Maiszünslerlarven geknickt sind. Wenn die Larven im Stängelinnern fressen, wird auch die Einlagerung in den Kolben gestört und die Verletzungen an der Pflanze können Eintrittspforten für Fusarium-Pilze darstellen, welche Mykotoxine bilden.

Gegen den Maiszünsler kann im Herbst zwar nicht mehr vorgegangen werden, trotzdem muss man sich den Befall anschauen, um beurteilen zu können, ob sich eine Bekämpfung im nächsten Frühsommer lohnt. Die Bekämpfungsschwelle liegt beim Silomais bei 20 bis 30 % der befallenen Pflanzen und beim Körnermais bei 10 bis 20 % der befallenen Pflanzen. Dazu werden an fünf Stellen im Feld zehn aufeinanderfolgende Pflanzen auf geknickte Stängel und Bohrlöcher oder Bohrmehl im Stängel kontrolliert. Ist die Schwelle erreicht, empfiehlt sich das Ausbringen von Trichogramma-Schlupfwespen im nächsten Jahr.

Mykotoxine setzen die Silierfähigkeit herunter

Die Raupen des Maiszünslers überwintern in den Ernteresten der Maispflanze. Durch das Mulchen der Stoppeln und anschliessendes Pflügen bis spätestens Ende April kann der Befall im nächsten Jahr vermindert werden. Diese Arbeit ist ein wichtiger Baustein der Maiszünsler-Bekämpfung und sollte möglichst durch alle Landwirte einer Region getätigt werden, denn die Falter des Maiszünslers können mehrere Kilometer fliegen.

Bezüglich Mykotoxingehalte empfiehlt es sich, eine Probe zu analysieren. Reife Felder sollten zügig geerntet werden, denn der Toxingehalt kann nach Niederschlägen in kurzer Zeit stark ansteigen. Auch der Beulenbrand ist in den Maisbeständen teilweise zu finden. Zwar ist dieser Pilz nicht giftig, aber bei vermehrtem Befall ist die Silierfähigkeit des Maises heruntergesetzt und es empfiehlt sich der Einsatz von Siliermitteln.